1. Nur ein Geschäftsessen


    Datum: 01.04.2019, Kategorien: Ehebruch

    ... Rotweinglas umgefallen sein und der edle Traubensaft verteilte sich in Windeseile auf ihrem wunderschönen Kleid zu einem immer größer werdenden, hässlichen roten Fleck. Der Kunde ergriff sofort Sabrinas Hand, zog sie vom Stuhl hoch und drängte sie mit ihm in die Richtung zu eilen, wo er vorhin noch die Toiletten aufgesucht hatte. "Vermutlich will er ihr behilflich sein und zu einer Reinigungsgelegenheit an den Handwaschbecken der Toiletten zu verhelfen", beruhigte Daniel sich selbst. Als beide aber nach einigen Minuten immer noch nicht wieder aufgetaucht waren, wurde er misstrauisch, und ihm fiel die Szene mit der Hand im Dekolleté seiner Frau wieder ein. Als dann Sabrinas Chef auch noch aufstand und in die gleiche Richtung seinem Blickfeld entschwand, verließ er seinen Unterstand in der schützenden Dunkelheit und setzte sich eilig in Bewegung Richtung Hotel. Nur wenige Schritte vor dem Eingang öffnete sich die Türe dort und ein Mann kam heraus. Daniel erkannte ihn sofort. Es war Sabrinas Chef. Aber wo war sie?
    
    Der Mann, van der Kust, erkannte ihn auch sofort. Sie waren sich ja von diversen Betriebsfeiern bekannt, auf denen dieser Kerl immer wieder vergeblich versucht hatte, seine Frau anzubaggern. Nur kurz währte das Überraschungsmoment, in dem er versuchte, sich zu erklären, warum er, ihr Ehemann, gerade jetzt und hier aufgetaucht war. Dann aber sah der ihm breit und überlegen grinsend ins Gesicht. "Sieh an, der Herr Schneider. So spät noch unterwegs, und noch dazu an ...
    ... einem Ort, dessen Preisklasse wohl eher etwas zu hoch ist für einen kleinen Angestellten wie ihn. Haben Sie reserviert? Aber wenn, dann sicherlich nur für eine Person. Ihre Frau ist ja im Moment noch in meinem Auftrag geschäftlich unterwegs."
    
    "Wo ist sie?", herrschte Daniel sie an. "Wo ist meine Frau?", wiederholte er, doch dieses Mal klang es bereits erheblich drohender. Van der Kust sah ihn grinsend an. Er genoss seine gefühlte Überlegenheit gegenüber Daniel. "Wo wird sie schon sein? Dort wo eine anständige Frau um diese Uhrzeit hingehört: im Bett!", entgegnete er süffisant lächelnd.
    
    Das war zu viel für Daniel. Er versetzte dem arroganten Kerl, ohne auszuholen einen Faustschlag von unten in die Magengrube. traf der Hieb völlig unerwartet. Er hatte nicht die Chance einer Gegenwehr. Entsprechend schmerzhaft war die Wirkung. Van der Kust krümmte sich zusammen und rang nach Luft. "Verdammt, ich hätte ihm besser eine aufs Maul geben sollen, dann hätte er wenigstens direkt antworten können. Jetzt muss er erst mal wieder sprechen können", jagten die Gedanken durch Daniels Kopf. Trotzdem, er konnte nicht warten! "Los, mach's Maul auf, du Dreckschwein, oder du musst gleich zum Zahnarzt. Ich schlag dir sämtliche Zähne raus!", schrie er ihn an. Doch es dauerte noch für Daniel qualvolle Minuten, bis van der Kust wieder etwas sagen konnte. Als Daniel ihm dann zum wiederholten Mal bedrohlich zischend diese Frage stellte, antwortete er mühsam noch immer nach Luft ringend: "Im Zimmer." ...
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