1. Das Nest


    Datum: 09.10.2023, Kategorien: Inzest / Tabu

    ... als normale, allenfalls etwas überhöhte Geschwisterliebe empfunden. Ihre häufigen Besuche bei ihm in Göttingen hatten mich deshalb nie gewundert. Indes wuchs seine Liebe zu ihr in den nächsten Jahren so sehr, dass er seine ursprüngliche Idee einer wilden Studentenzeit ad acta legte und sich fortan allein darauf konzentrierte, sie glücklich zu machen, was er ihr bei dem erwähnten ersten und einzigen Streit ihrer gemeinsamen Zeit erklären musste. Bei seinen Kommilitonen behauptete er, er sei Einzelkind und stellte sie als Freundin vor, wodurch sie sich dort als Paar frei bewegen konnten. Umgekehrt richteten sie für seine Aufenthalte bei uns in den Semesterferien immer wieder das Nest auf dem Dachboden ein, um die Gefahr einzudämmen, in ihren Betten von mir erwischt zu werden, nachdem genau das einmal passiert war. Zu ihrem Glück hatte ich es für harmloses Kuscheln unter Geschwistern gehalten, weshalb ich diese Situation nicht mal mehr in Erinnerung hatte.
    
    Lange ist es ihnen gelungen, von mir unbemerkt eine Liebesbeziehung zu führen und immer wieder hinter meinem Rücken Sex zu haben, bis zu diesem Tag einige Wochen nach Luckys Rückkehr, bei der mir jetzt auch klar ist, warum Bea so ...
    ... außerordentlich fröhlich darauf reagiert hat. Das Liebesnest war längst aufgebaut, als sie ihn vom Bahnhof abholte.
    
    All das, was die beiden mir so offen und glücklich über meine Toleranz berichteten, verstand ich sehr gut und erledigte meine allerletzten verbliebenen Restzweifel: Diese beiden, deine Kinder, meine Kinder, unsere Kinder, Lucky und Bea, gehören zusammen, und zwar als Liebespaar. Ich erkenne dich in ihm wieder und mich in ihr und sehe, sie haben das, was auch wir einmal hatten: Die einzig wahre, große Liebe. Egal, ob sie Geschwister sind.
    
    Hättest du das miterleben können, würdest du das auch so sehen, da bin ich mir sicher.
    
    In ewiger Liebe,
    
    Deine Miriam
    
    P.S.: Nach nochmaliger Lektüre meines eigenen Briefes ist mir aufgefallen, welche erotische Anziehungskraft unser Sohn auch auf mich ausübt. So albern das gegenüber einem Verstorbenen vielleicht ist: Da befinde ich mich ausschließlich im Bereich der Fantasie, solltest du wissen, alles andere wäre für mich nicht nur Betrug an meiner Tochter, sondern auch an dir.
    
    Was aber natürlich kein grundsätzliches Ende meines Liebenslebens bedeutet, wie du ja sicher in all den Jahren von da oben beobachten konntest. 
«12...78910»