Mein erstes Mal
Datum: 26.11.2023,
Kategorien:
Schwule
... Studium in eine andere Großstadt. Ich begann mein Aussehen zu verändern, färbte mir die Haare blond, ließ mir ein Ohrloch stechen und ein kleines Tattoo und fing an, mich an Schwanz und Eiern zu rasieren. Im Internet fand ich die Adresse einer schwulen Bar. Ich machte mich zurecht -- Spray-ons, Chelsea-Boots, schwarzer Ohrstecker und um die Augen ein wenig Kajal -- und fuhr hin.
Die Plätze am Tresen waren fast alle besetzt, die Luft zum Schneiden. Ich bestellte ein Bier, nahm einen Schluck und wischte mir den Schaum von der Lippe. Mein schon älterer Nachbar links starrte stumm auf sein Bier. Am Anfang hatte er versucht, mit die Hand auf den Schenkel zu legen, aber ich hatte ihn weggeschoben. Drei Hocker weiter saß der Junge. Ungefähr so alt wie ich, schlaksig, bleich, Nasenpiercing, graue Jeans mit Löchern an den Knien und schmutzige Vans. Verstohlen hatte ich ein paar zu ihm hinübergeblickt, aber er schien es nicht zu bemerken.
Ich spürte einen kalten Luftzug im Rücken. Klackend fiel die Tür ins Schloss und ich drehte mich um. Ein großer, athletischer Mann Mitte vierzig, Stoppelbart, kariertes Hemd, Jeans und schwere Stiefel. Er schob sich zum Tresen und nickte dem Barmann zu.
„Ein Bier."
Der Junge drehte sich zu ihm um. „Hi."
„Hi." Der Mann legte ihm die Hand auf die Schulter. Dann nahm er sein Bier und trank.
Mein Herz hatte zu klopfen begonnen. Bar, Darkroom, Sling, hatte im Internet gestanden, schwules Publikum gemischten Alters.
Der Mann hatte ...
... leergetrunken. Er nickte dem Jungen zu, wandte sich ab und verschwand durch den schweren Vorhang, der den hinteren Teil der Kneipe abtrennte. Der Junge trank ebenfalls aus, rutschte vom Hocker und folgte ihm. Auch früher waren schon Gäste hinter dem Vorhang verschwunden. Ich trank leer, wartete noch kurz, dann stand ich auf.
„Na, Bock auf mehr?" Das war wieder mein linker Nachbar. Ich spürte seine Hand am Schritt und wich erschrocken zurück. „Na, na, warum so scheu?"
Wortlos wandte ich mich ab, ging zum Vorhang und blieb stehen. Feuchte Hände. Ich drückte ihn auf und schob mich durch.
Ich wartete, bis meine Augen sich an das Dunkel gewöhnt hatten. Ein kurzer Gang führte geradeaus. Von weiter hinten kam leises Klirren.
Rechts von mir flammte ein Feuerzeug auf. Ich hatte den Mann gar nicht bemerkt, der bewegungslos dort stand. Langsam ging ich an ihm vorbei und spürte, wie sein Blick mir folgte.
Hinter einer offenen Tür rechts eine leere Kabine, spärlich erhellt durch ein vergittertes Fenster hoch an der Wand. Die Tür links war geschlossen. Dahinter rumste etwas, dann Stille. Die nächste Tür war angelehnt, dahinter alles dunkel. Ich drückte sie ein wenig auf. Eine Matratze, auf der zwei Männer lagen und sich küssten. Als einer den Kopf hob, zog ich mich hastig zurück.
Vor mir ein offener Durchgang zu einem größeren Raum. Der Schein eines flimmernden Fernsehers an der Wand fiel auf den Sling, der in der Mitte hing. Die Ketten, an denen er befestigt war, schwangen ...