Die Mitte des Universums Ch. 140
Datum: 25.12.2023,
Kategorien:
Verschiedene Rassen
... schon," lachte sie zwar, aber es klang nicht weiter herzlich; eher sarkastisch. „Ich könnte ihm ja erzählen, was passiert ist ..."
„Naja, macht das mal unter Euch aus ..." sagte ich nur, als ich aufgeraucht hatte und wir nun aufstanden und nach unten gingen.
Auf der wackligen Metallwendeltreppe nahm ich kurz ihre Hand und drückte sie.
„Und Du bist sicher, dass Du nicht mitkommen willst?"
„Nee, macht mal! Ich muss auch heute Nachmittag noch 'was für meine Mutter besorgen ..."
Wir stiegen wortlos auf unsere Motorräder und fuhren in entgegengesetzte Richtungen davon. Komisch, so hatte ich Casey noch nie erlebt. Vielleicht war auch etwas mit Hanh. War sie sauer, dass ihre blinde Gespielin bald einen Freund haben würde, vielleicht? Denn dann wären vielleicht die gemeinsamen Filmabende im Bettperdu, die wohl stets in Cunnilingus und Orgasmen mündeten. Gut, ich kannte Casey noch nicht lange, aber vielleicht überreagierte sie auch mit Hoang. Der musste doch als Handwerker sicher diese Woche jede Menge liegengebliebene Aufträge abarbeiten. Vielleicht war das ja auch alles nur ein großes Missverständnis. Das Einzige, das feststand, war, dass heute offenbar der Tag der Vielleichts war.
Ich hielt in der Nähe des alten Hotels nochmal an, um Bier und Eis zu kaufen und erblickte dann Emily schon von Weitem über der Straße allein auf einer Bank am Parkrand sitzend. Als ich näherrollte, sah ich, dass sie heute ebenfalls Bluejeans trug, aber immerhin auch ein ...
... dunkelgrünes T-Shirt, was ihr gutstand - mit ihrer hellen Haut und ihrem glänzenden schwarzen Haar. Tina und Nguyet hatten hier in diesem Park einmal Bordsteinschwalben-Schwestern gespielt, die unbedingt Geld für ein neues Telefon für Tina brauchten. Letztere hatte sich dafür sogar ‚breitschlagen' lassen, mir ihren Körper während ihrer Periode für eine halbe Stunde zu leihen. Ich werde nie ihre samtig-saftige Scheide vergessen. Mein Gott, nun hatte sie in Saigon eine gute Stelle gefunden. Würde ich sie jemals wiedersehen?
Vielleicht menstruierte ja Emily heute? Naja, wohl eher nicht, aber - wenn wir das vorher absprachen - konnten wir vielleicht auch einmal während ihrer Monatsblutung vögeln. Oder ein Bordsteinschwalben-Rollenspiel veranstalten. Irgendwie hatte ich beides viel zu lange nicht gemacht. Ich parkte meine Honda neben ihrer auf dem Bürgersteig, wie man das in Vietnam so machte, und gesellte mich zu Emily auf der Bank. Wir saßen nun mit dem Rücken zum Hotel, und sie war gerade dabei, wieder kleine Tattooskizzen, wie es schien, auf ihrem Zeichenblock zu entwerfen. Ihre kleinen Augen blitzten mich hinter ihrer Brille an, und ich sah, dass sie Lippenstift aufgelegt hatte. Zart und jung, wie sie aussah, strahlte sie dennoch Abenteuerlust und Sex-Appeal aus.
Die schon ein bisschen bedrückende halbe Stunde mit Casey war schon fast wieder vergessen. Emily sah mich von der Seite an und schien noch schnell ein Porträt von mir machen zu wollen. Nun, Zeichnen war nun mal ihre ...