1. Barfuß - Teil eins


    Datum: 26.12.2023, Kategorien: Erstes Mal

    ... überrollt sie ihr erster, so lang ersehnter Höhepunkt.
    
    Sie ist unbeschreiblich glücklich.
    
    Auch er ist glücklich, einfach glücklich, lässt seinen Kopf sanft zwischen ihren Beinen ruhen, genießt ihren Liebesduft.
    
    Es dauert einige Zeit bis sie wieder zu sich kommt und mit dem Erwachen aus diesem wundervollen Märchentraum kommen die Gefühle von Schuld.
    
    Was hat sie getan?
    
    Ist sie jetzt abgestürzt?
    
    Er spürt sofort, dass sich etwas ganz entschieden zu ändern beginnt, hebt seinen Kopf und kniet sich vor sie. Dann kann er nur noch entsetzt zusehen, wie sie Worte des Bedauerns stammelt, schnell in ihre Schuhe schlüpft, das Sommerkleid zurecht zupft und davonläuft.
    
    Er bleibt zurück, auf den Knien im Wald, mit ihrem Duft in seinem Gesicht.
    
    Gedanken zwei
    
    Ich heiße Maemi, das Lächeln der Wahrheit und ich bemühe mich.
    
    Meine Eltern haben, ihrer Liebe zu Asien folgend, unser kleines Wochenendhaus ganz im Stil des fernen Ostens eingerichtet. Ein wunderbarer Ort -- ganz für mich, denn meine Eltern leben leider nicht mehr und mit meinem Mann war ich nie hier.
    
    Dort würde ich mir ein nächstes Treffen wünschen.
    
    Ich möchte meinen Mann nicht belügen, aber ich habe mich gegen die Fügsamkeit und für die Revolte, für das Ausleben entschieden.
    
    Ich bin keine Prinzessin, aber es ist notwendig die Prinzessin weiterleben zu lassen, um ihr die Chance zu geben, bei ihrem Ritter um Entschuldigung zu bitten und sich bei ihm zu bedanken.
    
    Mein Mann ist sehr oft ...
    ... geschäftlich unterwegs.
    
    Früher war ich manchmal eifersüchtig, ohne einen konkreten Grund zu haben, mir fehlte wahrscheinlich das Vertrauen, in mich und ihn. Heute interessiert mich das nicht.
    
    Die Prinzessin kennt er nicht und sie gibt es in der Welt von meinem Mann und mir auch nicht.
    
    Deshalb kann diese ihn nicht belügen.
    
    Und ich brauche das auch nicht zu tun.
    
    Erleben zwei
    
    Sie öffnet ihm die Tür. Da steht er, schaut sie an und spricht kein Wort. Ihr hochgeschlossenes, dunkelblaues Kleid lässt nichts von dem ahnen, was sie heute vorhat. Sie geht einen Schritt zurück, bittet ihn herein und schließt hinter ihm die Tür, darauf bedacht, ihm nicht den Rücken zu zeigen.
    
    Es war nicht so einfach gewesen dieses Treffen zu organisieren. Die Prinzessin hat schließlich kein Handy und keinen E-Mail-Account. Aber sie hat ihm vom Büro aus ein unverfängliches Mail geschrieben, ihn darauf hingewiesen, dass sie wichtige, sehr vertrauliche Informationen in ihrer beider Interesse hätte, von denen sie nicht wolle, dass Dritte davon erfahren und ihn gebeten, ihr eine sichere Kommunikationsmöglichkeit zu nennen.
    
    Drei lange Tage musste er warten -- nach dem Erlebnis im Wald. Er war fast verrückt geworden, wollte ihr Schreiben - dann doch nicht; wollte sie anrufen -- auf keinen Fall; wollte einen Beratungstermin ausmachen -- und traute sich nicht. Dann war ihr Mail gekommen und hatte sein Herz pochen lassen, wie das eines jungen Mannes, der die Einladung zum ersten Rendezvous erhält. ...
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