1. Die Schaufensterpuppe Kap. 13


    Datum: 16.01.2024, Kategorien: Fetisch

    ... »Natürlich nur, wenn es dir Recht ist, darüber zu reden.«
    
    »Ohne das alles hier«, sie klopfte sich bei diesen Worten auf die Brust »würde es sowieso jeder sehen, dann würde ich im Rollstuhl sitzen.« Sie öffnete ihren Mantel und beugte sich vor. Dabei fasste sie an ihr Kniegelenk und mit einem Dreh nahm sie ihren rechten Unterschenkel ab. Sie setzte ihn wieder an und sagte: »Autounfall. Das andere Bein ist komplett weg. Diese Prothesen sind einfach erstklassig. Ich kann zwar keinen Marathon laufen aber normal gehen und laufen geht damit ziemlich gut.«
    
    »Ich war zu blöd zum Kochen. Man sollte eben nicht versuchen, jeden Mist nachzumachen, den man im Internet sieht. Tomaten zu frittieren war keine gute Idee«, sagte S766, die nun am Fensterplatz mir gegenüber saß. Sie fasste an ihr Gesichtsschild und löste es mit einem Klicken. Langsam klappte sie es hoch und ich konnte ihr Gesicht sehen. Dieses war komplett vernarbt, nur im Bereich ihrer Augen konnte ich noch gesunde Haut erkennen. Wie bei S792 führten zwei Schläuche von der Seite in ihre Nasenlöcher, aber bei ihr sah ich auch zwei dickere Schläuche, die in ihren Mund führten. Ich fragte mich, wie sie es so schaffte, verständlich zu sprechen.
    
    Und ich ertappte mich dabei, sie unverhohlen anzustarren und drehte verlegen den Kopf zur Seite.
    
    Sie klappte das Schild wieder vors Gesicht und atmete tief ein, bevor sie sagte: »Ich hatte den Kopf direkt über der Fritteuse und hab das heiße Fett nicht nur ins Gesicht, ...
    ... sondern auch in den Hals bekommen. Wäre meine Brille früher runter gefallen, wäre ich jetzt auch noch blind.«
    
    Ich nickte verstehend und wusste nicht, was ich sagen sollte.
    
    »Sprichst du deshalb so komisch?«, fragte Julia, bisher schweigend zugehört und gesehen hatte, geschwiegen hatte.
    
    »Ohne das Gerät kann ich überhaupt nicht sprechen«, antwortete S766 mit ihrer elektronischen Stimme, wobei sie sich gegen den Hals tippte.
    
    Wir unterhielten uns weiter, bis wir endlich nach zwei Stunden ankamen.
    
    Nachdem wir aus dem Zug gestiegen waren und den Bahnhof verlassen wollten, rief jemand laut nach Julia und kam auf uns zu gelaufen. Es waren die Puppen aus der Ausstellung, dich ich nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus kennengelernt hatte. Sie kamen auf uns zu gelaufen, hielten aber kurz inne, als sie an den Roboterfrauen vorbei mussten und fielen Julia um den Hals. Ich blieb etwas abseitsstehen, bis alle Julia begrüßt hatten und wurde nun ebenfalls von ihnen begrüßt.
    
    Julia stellte alle miteinander vor und wir unterhielten uns noch eine Weile, bevor es Zeit wurde, ein Taxi zu rufen. Julia und ich fuhren in unser Hotel und als wir dort ankamen, wunderte es mich nicht, daß die Anderen nicht im selben Hotel wohnten. Es war bestimmt nicht das teuerste Hotel in der Stadt, aber ganz sicher auch keine billige Absteige. Als wir ankamen, öffnete uns ein Page die Tür und ein anderer nahm unser Gepäck, um es in die Lobby zu bringen.
    
    Während wir zum Empfang gingen, wo wir uns ...
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