1. Das Onkel-Projekt 01: Scheue Blicke


    Datum: 24.01.2024, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus

    ... Erwachsenen."
    
    „Natürlich, O... Patrick." korrigiere ich mich schnell. Das werde ich üben müssen.
    
    Zwei Minuten später mache ich die Tür hinter mir zu und lasse die Tasche zu Boden plumpsen. Ich setze mich auf das Bett und fahre mit der Hand über die Stirn. Ein feiner Feuchtigkeitsfilm überzieht meine Haut. Ich atme einmal tief durch. Endlich bin ich alleine und kann in Ruhe nachdenken.
    
    Was war das denn gerade? Mein eigener Onkel interessiert sich für meinen kleinen Hintern? Das schien mir eindeutig so. Er hatte sich richtig weit nach vorne gebeugt, um einen besseren Winkel für seinen Spähangriff zu kriegen.
    
    Gut, wenn ich nicht aufpasse und jemand zufällig ein wenig Unterwäsche sieht -- Schwamm drüber. So schamhaft bin ich nicht. Denke ich, zumindest. Aber das war doch mehr! Das war eindeutig absichtlich, und eindeutig hohes Interesse von seiner Seite. Ich lache unsicher vor mich hin. So was Blödes. Eigentlich habe ich keine Lust, mir die Zeit hier durch sowas verderben zu lassen.
    
    Aus irgendwelchen Gründen kommt mir wieder Ingo in den Sinn. Mein Exfreund, der mich vor ein paar Wochen in den Wind geschossen hat. Er hatte da diesen bestimmten, verächtlichen Blick drauf. Ich beiße die Zähne zusammen. Dieser Idiot!
    
    Warum nur muss ich jetzt an ihn denken, hunderte Kilometer weit weg von ihm? Ah -- wahrscheinlich, weil es da um was Ähnliches ging. Weil ich ihm nicht „offen" genug war, was unser Liebesleben betraf. Der Vorwurf trifft mich jetzt noch, auch wenn das ...
    ... totaler Quatsch war. Ich und nicht offen? Pah! So ein blöder Wichser!
    
    Ich halte inne, blinzle. Hatte die Episode bei den Ziegen da vielleicht an einem wunden Punkt gerührt? An der Frage, wie „offen" ich tatsächlich war? Was immer das auch bedeuten mochte.
    
    Ach, diese ganzen Fragen führen doch zu nichts! Ich schnappe mir ein paar frische Kleider aus der Tasche und gehe ins Bad. Eine Dusche bessert meine Laune immer. Bald summe ich unter der Brause. Ob die Katzen wohl auch wieder Junge haben? Und ob die Schluchtenhütte schon fertiggebaut ist? Ich will alles wiederentdecken, bis zum letzten Heuschober.
    
    Die Haare bleiben feucht und hängen in dunklen Strähnen über die Schultern. Ich habe jetzt keine Zeit für lange Fön-Aktionen.
    
    Schnell schlüpfe ich in frisches Unterzeug, in eine blaue Shorts, und streife ein weißes Shirt über. Diese Farbkombi passt ganz gut zu meiner gebräunten Haut, davon zeugen einige Millionen Schnappschüsse auf meinem Handy. Doch jetzt lasse ich das Teil in der Tasche. Hier oben gibt es sowieso kein Netz. Die Touristen lieben das so.
    
    Ich kontrolliere abschließend meine Erscheinung in dem kleinen Spiegel vor dem Wandschränkchen. Ein Mädchen mit offenem Gesicht und großen, dunklen Augen schaut mich an. Leicht italienische Anmutung. Das sagen die Leute immer, obwohl meines Wissens kein einziges italienisches Gen in meiner Ahnenreihe steckt.
    
    Ich strecke dem Spiegelbild die Zunge heraus. Erst mal keine Schminke, entscheide ich. Und zögere. Dann ...
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