1. Das Onkel-Projekt 01: Scheue Blicke


    Datum: 24.01.2024, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus

    ... hält mir die Tür auf. Ich neige den Kopf wie eine Dame und gehe hinaus. Er ist hinter mir. Auch auf der Treppe nach oben. Uh -- wie lang ist mein Nachthemd eigentlich genau? Kann er mir so hinten auf den nackten Popo gucken? Ich stolpere beinahe. Vor meinem inneren Auge sehe ich schon, wie ich der Länge nach hinschlage und mit gespreizten Beinen auf der Treppe liege, das Hemdchen hochgerutscht...
    
    Dann bin ich oben und biege nach links ab. Wir tauschen ein letztes Nicken aus, und Patrick geht nach rechts. Sein Schlafzimmer ist auf der gegenübergesetzten Seite des langgestreckten, alten Bauernhauses. Weit genug weg, geht es mir durch den Kopf.
    
    Hm? Weit genug wofür? frage ich mich. Und schüttle den Kopf. Hier gibt es schon genug ungelöste Fragen. Ausreichend viele, um meinen ganzen Aufenthalt hier in einen Krimi zu verwandeln.
    
    Ich sehe zurück. Seine sehnige Gestalt verschwindet gerade um eine Ecke im Gang. Nur noch die Schritte sind zu hören. Die alten Holzdielen knarren unter seinem Gewicht. Ein Lichtschalter knackt, es wird dunkel. Doch die großen Außenlampen im Hof strahlen durch die Fenster und geben mehr als genug Helligkeit, um nirgends anzustoßen. Ich drehe mich um und gehe ...
    ... auf meine Zimmertür zu.
    
    Etwas kitzelt mich am Bein. Ich kratze mich abwesend. Und halte inne. Da ist etwas feucht. Verwirrt ziehe ich das Hemd hoch. Und blinzle auf eine schimmernde Spur, die sich auf der Schenkelinnenseite vom Ansatz bis fast zum Knie zieht.
    
    Ich schlage die Hand auf den Mund, um nicht laut los zu prusten. Um Gottes Willen! Was hätte Patrick nur gesagt, wenn er DAS gesehen hätte? Dass es mir an den Beinen runterläuft, wenn er mich nur anschaut? Wow! Die ganze Sache nimmt mich mehr mit, als ich dachte.
    
    Sorgsam schließe ich die Zimmertür hinter mir, ein nachdenkliches Lächeln auf den Lippen. Ich bin nicht sicher, was ich da eigentlich tue. Warum ich es tue. Aber es fühlt sich stimmig an. Passend, auf eine ungreifbare Art und Weise. Als ob man weiß, dass man der richtigen Spur folgt. Auch, wenn der Weg und das Ziel noch nicht zu sehen ist. Ich muss dieser Spur einfach nachgehen.
    
    „Also gut, Onkel Patrick." flüstere ich im Halbdunkel und stemme die Hände in die Hüften „Du bist mein Hauptprojekt für die nächsten Wochen. Mein Onkel-Projekt. Na, wie gefällt dir das?"
    
    Ich kann mir kaum die Zähne putzen, weil ich wie bekloppt vor mich hin kichern muss.
    
    ENDE VON TEIL 1 
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