1. Nie wieder ohne Dich


    Datum: 12.02.2024, Kategorien: Inzest / Tabu

    Montag morgens kurz nach neun. Mit einem leichten Ruck setzte sich der Zug in Bewegung. Wie an einer Schnur gezogen lief die Landschaft an meinem Zugfenster vorbei. Ich war auf dem Weg nach Hamburg, wo ich mich mit meinem Verleger treffen wollte. Der Weg vom Elsass nach Hamburg war mir eindeutig zu weit, um ihn mit dem Wagen zurückzulegen. Außerdem konnte ich somit das letzte Kapitel meines neuen Buches nochmal überarbeiten.
    
    Ja, ich bin Schriftsteller. Allerdings weder von Krimis, Horror- oder Science-Fiction-Stories. Ich schreibe romantische und erotische Literatur.
    
    Liebesgeschichten mit, mal mehr mal weniger, eindeutigen Passagen körperlicher Liebe. Und der Erfolg gab meinem Stil recht. Immerhin hatte ich in knapp zwei Jahren drei Romane und eine Sammlung erotischer Kurzgeschichten veröffentlichen können. Schon meine Kurzgeschichten waren wie eine Bombe eingeschlagen, verkauften sich wie geschnitten Brot und kletterten in den Bestsellerlisten innerhalb von Wochen in die Top-Ten. Und meine drei Romane toppten den Erfolg sogar noch.
    
    Klar. Brachte auch ein hübsches Sümmchen Geld ein. Ein sehr, sehr hübsches Sümmchen. Doch eigentlich war das Geld nie die Motivation für mich gewesen, mit dem Schreiben zu beginnen. Vielmehr war es ein Ausgleich zu meinem damaligen Job gewesen.
    
    Zehn Jahre bei der Fremdenlegion. Eine harte Zeit, aber für meine eigene Entwicklung extrem wichtig gewesen. Trotz des ganzen Grauen, was ich dort erleben musste, möchte ich diese Zeit nicht ...
    ... missen. Diese harten Jahre hatten aus einem schlacksigen, unbeholfenen und extrem schüchternen Jugendlichen einen selbstbewussten, ruhigen und besonnenen Mann von inzwischen dreißig Jahren gemacht. Ich war zäh geworden, verlor auch in gefährlichen Situationen nicht den Kopf. Und auch meine Statur war von dieser Zeit geprägt. Gut ein Meter neunzig, breite Schultern und eine ordentliche Muskelmasse nannte ich mein eigen. Also alles bestens, könnte man meinen.
    
    Naja. Eines war allerdings noch genauso wie früher.
    
    Meine Schüchternheit gegenüber dem weiblichen Geschlecht. Also mit dem eigentlichen Akt hatte ich keine Probleme. Was vielleicht auch daran liegt, das ich, rein körperlich, doch ein gutes Stück über „normal" liege.
    
    Mein Problem war, und ist, das ich bei Frauen einfach nicht die Klappe aufkriege. Zumindest sobald Gefühle im Spiel sind. Klar hatte ich auch schon den einen oder anderen Kontakt. Aber Affären in Kriegsgebieten sind eben keine Lovestories. Zählen somit nicht wirklich.
    
    Ohne meinen damaligen Ausbilder hätte ich es wohl niemals geschafft. Ihm hatte ich wirklich viel zu verdanken. Als ich damals mit achtzehn, kurz nach meinem Abi, in seiner Kaserne Nähe Lyon auftauchte, erkannte wohl mein Potenzial und nahm mich unter seine Fittiche. Er stählte meinen Körper, meinen Intellekt
    
    und meine Seele. Er brachte mir alles bei. Wir wurden richtige Freunde.
    
    Und so erfuhr er auch, warum ich unbedingt zur Fremdenlegion wollte.
    
    Ich war auf der Flucht. Auf der ...
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