1. Quarantäne in Kapstadt 02


    Datum: 18.04.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    ... Beatrice Ausschau, doch sie ist nicht mehr da.
    
    So wie ich bin, mache ich mich auf die Suche nach Beatrice. Mein Glied ist noch umgeben von Maries Saft, mein T-Shirt ist nass, nicht nur von meinem Schweiß. Es ist erbärmlich. Trotzdem gehe in den ersten Stock. Die Tür von Beatrices Zimmer steht offen. Beatrice selbst lehnt am Fenster und blickt hinaus. Sie hört mich, nimmt mich wahr, bleibt aber der Aussicht zugewandt. Sie hat mich also erwartet. Wusste sie, dass ich ihr nachlaufen werde? Ja, das glaube ich.
    
    Ihr Gesichtsausdruck ist schwer zu deuten. Ich sehe Empörung, etwas beleidigt ist sie zudem auch, doch den Rest ihres Gefühlsknäuels vermag ich nicht auf Anhieb zu entwirren. Ist es nur mein Hirngespinst oder ist es tatsächlich schwerer mit einer halbnackten Frau eine emotionale Auseinandersetzung zu führen? Und umgekehrt? Ich vermute, dass freiliegende erogene Zonen der Situation die Ernsthaftigkeit entziehen. Zumindest bei Menschen, die keine Nudisten sind. Obwohl... sind wir das nicht mittlerweile?
    
    Beatrice unterbricht glücklicherweise meinen chaotischen Gedankengang: "Habe ich dir nicht eine heiße Schnepfe beschafft?"
    
    Oh Gott, was soll man darauf denn antworten?
    
    "Bist du eifersüchtig?"
    
    Endlich blickt sie mich an. Ihre Augen funkeln nur so.
    
    "Nein."
    
    Dieses Nein ist teilweise ein Ja, doch niemals würde sie dies zugeben. Ich schließe die Tür hinter mir.
    
    "Du hast mich schon in zahlreiche ungewohnte Situationen gebracht, warum sollte ich dieses Mal ...
    ... überrascht sein?"
    
    Nun dreht sie sich endlich mit ihrem ganzen Körper in meine Richtung.
    
    "Es ist dieser Zwang, alles bewerten zu müssen und sich entschließen zu müssen", beginnt sie und ich erkenne, dass die vorige nur eine oberflächliche Frage war, denn ihre Gedanken drehen sich um etwas ganz anderes. „Jeder Entschluss muss so gestaltet und begründet sein, dass man dabei als stolze, selbstbewusste Frau erstrahlt. Die letzten Wochen haben mir gezeigt, dass dies nicht immer so sein muss."
    
    "Du hast selbst gesagt, dass es dein Ziel ist, befreit zu sein, dass dir alles egal ist."
    
    "Das stimmt. Sag mal, glaubst du an Zufälle oder an das Schicksal?", wird Beatrice philosophisch.
    
    "Ich glaube, dass wir nicht immer erklären können, warum etwas passiert, und dann nennen wir es Schicksal und sagen, es gäbe keine Zufälle."
    
    "Also... dass wir drei hier sind und noch einige Tage hier sein müssen: Zufall oder Schicksal?"
    
    "Was ist dir lieber?", spiele ich den Ball zurück.
    
    Sie lacht auf: "Meinst du, es ist einfach die eigene Entscheidung, wie man es interpretiert?"
    
    Sie blickt wieder aufs Meer hinaus.
    
    "Wenn sich unsere Pfade ja wieder trennen, wie du sagst -- und da hast du recht. Dann möchte ich mich zumindest hier darin üben, das Leben einfach zu genießen. Ohne auf die Konventionen der Welt achten zu müssen, ohne Rücksicht auf alles -- außer euch beiden natürlich."
    
    Ich gehe langsam auf sie zu.
    
    "Geliebte oder Sex-Püppchen?", fragt sie.
    
    Statt zu antworten, ...
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