1. Karin meine Schwiegertochter


    Datum: 18.04.2019, Kategorien: 1 auf 1,

    ... nicht einmal meine Augen schließen, um es mir vorstellen zu können. Der Rhythmus, in dem sie ihre Laute von sich gab, erzählte eine eigene Geschichte. Ich konnte jeden Stoß verfolgen und bekam den Tempowechsel mit, der darin endete, dass Karins Stimme versagte und ich einen knurrenden Ton von Axel vernahm. Zwanzig Sekunden später, hörte ich sie beide laut und tief, Atem holen.
    
    Langsam verebbten die Geräusche und es dauerte eine halbe Stunde, bis ich ein leises Schnarchen von Axel wahrnahm. Jetzt konnte ich nicht mehr einschlafen. Das Gehörte verdichtete sich zu Gesehenem, wobei ich Axel ausblenden konnte. Ich sah Karin in verschiedenen Posen stöhnend vor mir liegen. Dabei wälzte sie sich hin und her, streichelte sich am ganzen, von einem leichten Nachthemd eingehüllten Körper und sah mir tief in die Augen.
    
    Um mich zu beruhigen, waren Taschentücher nötig, diesmal mehr. Ich hatte nicht vor, morgen neue Laken aufzuziehen. Es wurde ein Spurt und fünf Minuten später drehte ich mich mit einem befriedigten Lächeln zum Schlafen um.
    
    Als ich am nächsten Morgen aufstand, war Licht in der Küche. Erstaunt ging ich hinein und sah Karin am Tisch sitzen. Sie kaute an einer Scheibe Brot, während eine große Tasse voller heißem Kaffee vor ihr dampfte.
    
    Kaum sah sie mich, holte sie eine andere Tasse, goss mir dasselbe Getränk ein und deutete mir an, mich zu ihr zu setzen. Ich konnte der Aufforderung nicht widerstehen und nahm mit am Tisch platz. Kaffee, den man nicht selber gemacht ...
    ... hat, schmeckt besser. Das konnte ich sofort feststellen. Vielleicht lag es daran, dass Karin etwas anders machte als ich. Aber das war mir egal und ich fragte nicht danach. Sogar meine Zeitung lag an ihrem Platz, allerdings hatte ich keine Augen dafür. Dafür unterhielt ich mich lieber mit Karin. Da sie nicht den ganzen Tag zu tun hatte, hatte sie beschlossen, ein wenig im Haushalt zu helfen. Mir war das recht, konnte nicht sagen, dass es ein Hobby von mir war. Wenn man mir davon abnahm, sagte ich nicht Nein.
    
    Zu schnell gingen die wenigen Minuten vorbei, die ich Zeit hatte. Daher freute ich mich darauf, wenn ich zurück nach Hause kam. War es vorher meine gewählte Einsamkeit gewesen, jetzt die nicht geplante Zweisamkeit.
    
    Der Arbeitstag ging zu langsam vorbei. Sonst war es mir nicht aufgefallen, wie lange er dauert. Jetzt wurde es zu einer Ewigkeit. Irgendwer hatte den Stundenzeiger festgenagelt und weigerte sich, diesen wieder herauszuziehen. Doch irgendwann war Feierabend und ich ging schneller als sonst nach Hause.
    
    Hier angekommen warteten eine Enttäuschung und eine Überraschung zugleich auf mich. Unbefriedigend war, dass Karin nicht da war, verblüffend der gedeckte Tisch. Ein akkurat ausgerichtetes Gedeck mit einem Zettel darauf. Die Nachricht lautete, dass das Essen im Ofen stand, ich es nur aufwärmen brauchte und das Karin später zurückkommen würde. Also machte ich das Beste daraus und ließ mir das schmackhafte Essen munden. Dann räumte ich ab und ließ mich eine ...
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