1. Karin meine Schwiegertochter


    Datum: 18.04.2019, Kategorien: 1 auf 1,

    ... Weile vor den Fernseher nieder, der wieder nichts brachte, was mich interessierte. Hätte mich gewundert. Also aus mit dem Ding und an den Rechner. Schon war ich im WWW und konnte mir aussuchen, was ich wollte. Die Technik hat was. Mails nachschauen, um festzustellen, dass keine Spams darin waren. Andere Mails bekam ich nicht. Von wem auch? Ich kannte niemanden im WWW. Ab und zu bekam ich Mails von mir selber.
    
    Immer wenn ich auf der Arbeit war und mir fiel etwas ein, was ich zuhause nicht vergessen sollte, schickte ich mir ein paar Zeilen. Das funktionierte recht gut. Der Nachteil bei der Sache war, wenn man sich selber schrieb, wusste man davon. Somit war die Mitteilung sinnlos und keine Überraschung mehr. Selbst wenn man nachschaute, ob sich in der Mail was verändert hatte, wurde man enttäuscht. Es stand immer das darin, was man eigenhändig geschrieben hatte. Welch ein Wunder.
    
    Egal, das war an dem Tag nicht das richtige. Also surfte ich im Netz herum, ohne zu suchen. Irgendwann wurde mir das zu langweilig und ich schnappte mir ein Buch, was ich lange lesen wollte, und schlief darüber prompt ein. Erst als die Wohnungstür geöffnet und geschlossen wurde, wachte ich auf und verspürte gleich einen ziehenden Schmerz im Nacken. Ich hatte unvorteilhaft im Sessel geschlafen und das rächte sich. Man ist nicht mehr der Jüngste.
    
    Aber egal. Als Karin ins Wohnzimmer kam, war der Schmerz wie weggewischt. Sie lächelte mich an und wir unterhielten uns über das Erlebte vom Tag, ...
    ... wobei sie wesentlich mehr zu berichten hatte als ich. Sie quasselte in einer Tour und ich hing ihr dabei an den Lippen. Nicht weil es mich interessierte, wo sie was bekommen oder bestellt hatte, sondern weil ich sie gerne ansah. Ich beobachtete sie und ließ meinen Blick mehrmals über ihren Körper gleiten. Dabei lächelte ich sie an und nickte gelegentlich, ohne sie zu unterbrechen. Ob ich es zur richtigen Zeit machte, war bedeutungslos. Karin war es egal, sie wollte ihre Informationen loswerden. Sie würde keinen Kommentar von mir brauchen. Es hätte ihren Redefluss unterbrochen und das war keine gute Idee.
    
    Erst eine halbe Stunde später holte sie Luft. So kam es mir vor. Doch das war egal. Es war spät geworden und ich wurde müde. Also verabschiedete ich mich von ihr und trat meinen wohlverdienten Matratzenhorchdienst an.
    
    Im Unterbewusstsein bekam ich mit, wie Karin selber zu Bett ging. Dann war ich im Land der Träume.
    
    Wie fast jede Nacht, wachte ich einmal auf. Es war gegen zwei Uhr in der Frühe und meine Blase war der Meinung, ich müsste aufstehen. Man soll sich nicht gegen die Natur stellen, also blieb mir nichts anderes übrig, als dem Ruf Folge zu leisten. Geistesgegenwärtig zog ich mir eine Pyjamahose an, was ich sonst nicht tat.
    
    So gerüstet schlich ich mit patschenden Füssen über die Fliesen im Flur und ging ins Bad. Fünf Minuten später war ich fertig und freute mich wieder auf mein warmes Bettchen, in das ich gleich versinken würde. Also trat ich den rückwärtigen ...
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