1. Die Wette


    Datum: 01.04.2024, Kategorien: Fetisch

    ... unterschrieben oder näher nachzugucken, was drin stand. Ich war bloß erleichtert den Job gekriegt zu haben.
    
    Der Seniorpartner redete weiter:
    
    „Ich habe ja wirklich Verständnis für Ihre politischen Ansichten. Ich bin selbst ein treuer FDP-Wähler. Aber ich schreie es unseren Kunden nicht ins Gesicht. Das wäre schlecht fürs Geschäft. Das verstehen Sie wohl?"
    
    „Ja, schon..."
    
    „Also muss ich Sie bitten, die Kanzlei sofort zu verlassen. Wir werden Sie für diesen und den nächsten Monat bezahlen. Und halten Sie bitte Ihr Telefon offen. Einer unserer Mitarbeiter wird Sie wegen der unvollendeten Arbeiten anrufen. Ich denke, das wäre alles."
    
    Ich verließ schleunigst die Anwaltskanzlei.
    
    Am nächsten Tag ging ich shoppen mit einem Stylisten, den Phillipp engagiert hatte. Ich kaufte mir auf Kosten von der FDP oder von Phillipp, oder was weiß ich, ein paar scharfe Jungunternehmerin-Outfits und ein paar High Heels. Alles sehr FDP. Später hatten wir Fotoshootings im Studio und auf der Straße. Die Bilder erschienen später in Anzeigen in sozialen Medien, auf großen Plakatwänden sowie in überregionalen Zeitungen und Zeitschriften.
    
    Ich war das junge, zeitgemäße Gesicht der alten, angestaubten FDP.
    
    In den folgenden Tagen lernte ich, wie es ist, durch die Straßen zu laufen, nachdem man sich den Kopf rasiert und mit Parteipropaganda volltätowiert hat. Ich kann von Erfahrung sagen, dass es einige Aufmerksamkeit erregt. Die Leute starrten mich an, und Journalisten versuchten, mich ...
    ... online und persönlich wegen meines neuen Looks anzusprechen. Ich tat, wie mir gesagt wurde, grinste breit, sagte wenig und riet ihnen, sich an den Pressesprecher von Phillipp Graf Lambsdorff zu wenden.
    
    7. Die neuen Sponsoren
    
    Die mittlerweile bundesweite Aufmerksamkeit hat mir ein paar andere Sponsoren eingebracht.
    
    Ich konnte einen lukrativen Deal mit einem weltweit tätigen deutschen Hersteller von Sportartikeln landen und habe mir beidseitig drei neongrüne Streifen mit winzigen Kerben an den Rändern von den Achselhöhlen runter tätowieren lassen. Sie erstrecken sich über die Fußrücken bis an die Nägel der drei mittleren Zehen jedes Fußes. Bis auf einen Teil meines rechten Oberschenkels, wo die Streifen einem überdimensionalen Bieretikett der Brauerei meiner Heimatstadt weichen mussten. Ich hatte diese Fläche viel zu preiswert und früh verkauft, bevor ich erkannte, was meine nackte Haut kommerziell tatsächlich wert ist.
    
    Die Sportartikelfirma wollte mich natürlich nicht mit Schuhen oder Kleidung ausrüsten, da sie jederzeit möglichst viel von ihrem weltbekannten Markenzeichen sichtbar haben wollte.
    
    Auch wurde ich von einem namhaften bayerischen Automobilhersteller angesprochen. Er hat sein rundes Logo in Blau, Weiß und Schwarz an prominenter Stelle an meinem linken Schlüsselbein tätowieren lassen und im Gegenzug großzügig eines seiner schönen, roten Cabrios vor meinem Haus geparkt und mir den Schlüssel überreicht.
    
    Die Kombination seiner innovativen Methoden und ...
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