1. Die Wette


    Datum: 01.04.2024, Kategorien: Fetisch

    ... meiner attraktiven, wenn auch kahlköpfigen, Erscheinung machte Phillipp Graf Lambsdorff nicht zum Abgeordneten des Deutschen Bundestages, was mir weitere 25.000 Euro eingebracht hätte. Aber tief im Inneren war ich erleichtert. Ich mochte den glatten Typen nicht. Er zahlte, was er mir schuldete, verschwand aus meinem Leben, und ich konnte endlich wieder meine Haare durch die Wahlwerbung wachsen lassen. Nach zwei Monaten war meine gekaufte Zugehörigkeit zur FDP komplett unsichtbar. Und ich konnte meinen alten Freunden glaubwürdig versichern, dass ich keine Neoliberale war.
    
    Nachdem ich mit Günther in seine kleine Wohnung hinter dem Tattoostudio einzogen war, waren wir meistens die ganze Nacht und den größten Teil des Tages zusammen. Er konnte zu allen Tages- und Nachtzeiten an meinen Tattoos arbeiten, wie es in seine Buchungen passte, wenn wir nicht gerade mit Ficken beschäftigt waren.
    
    Der norddeutsche Herbst und Winter sind keine gute Zeit, um große Bereiche der menschlichen Haut in der Öffentlichkeit zu zeigen. Aus offensichtlichen Gründen lief das Geschäft also ab Oktober etwas langsamer. Es konnte leicht eine Woche ohne neue Tattooarbeiten vergehen. Je weniger neue Anzeigen, desto mehr fickten wir.
    
    Ich fühlte mich verpflichtet, meine mittlerweile 21.000 Follower auf Instagram mit Videoclips aus meinem Leben als lebendige Litfaßsäule zu unterhalten.
    
    Bestimmte Teile meiner Haut, die noch frei waren, durften in einigen, eher prüden, sozialen Medien nicht gezeigt ...
    ... werden. Im Oktober eröffnete ich daher für zahlende Kunden einen OnlyFans-Account, der mir eine Plattform bot, auf der ich alle Teile meiner Anatomie und all meine Tattoos zeigen konnte.
    
    Deutschlands größter Vertreiber von Sexspielzeug und Reizwäsche, der kurz nach dem zweiten Weltkrieg in meiner Heimatstadt als Versandhaus gegründet wurde, kaufte eine großen Fläche an der Innenseite des rechten Oberschenkels. Eine sehr erfolgreiche, globale Porno-Website ließ mich meine Muschi rasieren, um die sieben Buchstaben ihres Namens dort in schwarz und orange tätowiert zu bekommen. Es kostete ihr einen sechsstelligen Betrag in Euro, da ich während der Vertragsverhandlung argumentierte, dass meine Social Media-Präsenz dadurch deutlich pornofiziert wurde.
    
    8. Die neuen Titten
    
    Nach diesem radikalen Schritt zögerte ich nicht lange, als dieFördebusen-Klinik für Plastische Chirurgie auf mich zukam und fragte, ob ich im Gegenzug für die Verwendung von Bildern von mir, der bekannten Influencerin, eine kostenlose OP möchte. Die Werbeabteilung der Klinik unterbreitete mir den Vorschlag, auf meiner rechten Titte den Text„Diese Titten sind eine Kreation der" tätowieren zu lassen. Und links dann:„Fördebusen-Klinik für Plastische Chirurgie" mit der Telefonnummer und der Website der Klinik.
    
    Meine kleinen Titten, Körbchengröße A, hatten mich seit meiner Jugend tierisch genervt. Also beschloss ich, dass sie so groß sein sollten, wie es der Chirurg es aus medizinischer Sicht verantworten ...
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