Ein unerwarteter Segeltörn Teil 01
Datum: 27.04.2024,
Kategorien:
Erstes Mal
... gearbeitet hatten, hat es bei mir plötzlich Klick gemacht."
Sie richtete ihren Blick zurück auf den Kompass und die See vor sich. Sie wollte das soeben Gehörte erst einmal verarbeiten. Ihre Anerkennung für ihn hinterließ ein schwer fassbares Gefühl einer leichten Eifersucht. Warum berührte sie sein Geständnis eigentlich so, fragte sie sich. Sie hatte ihn doch mindestens genauso lange nicht gesehen wie er ihre Schwester. Und hatte er ihr irgendwelche konkrete Sympathie gezeigt? Nicht wirklich, musste sie sich eingestehen. Er war bei ihr und ihrer Schwester gleichermaßen freundlich und zuvorkommend gewesen.
„Du sagst ihr aber nichts!", wiederholte er seine Bitte und holte sie ins jetzt zurück.
„Bitte? -- Ja, habe ich dir doch gesagt. -- Und wann möchtest du es ihr sagen?"
Wie? Ihr das sagen, fragte er sich.
Sie sah die Überraschung in seiner Reaktion und fuhr fort: „Klar! Irgendwann musst du es ihr schon sagen, dass du sie näher kennen lernen möchtest."
„Ja. Das hat aber doch Zeit."
„Wie lange willst du denn warten? -- Wenn du sie näher kennen lernen willst, musst du auf sie zugehen und mit ihr sprechen." „Hm. Ich möchte damit noch etwas warten. -- Soll ich das Ruder einmal übernehmen?"
„Geschickter Themenwechsel! -- Ich verstehe dich. Ich will dich zu nichts drängen, wozu du noch nicht bereit bist. Ja, übernimm das Ruder. Ich muss mal."
Sie wechselten sich am Steuer ab und Melanie ging unter Deck.
Während er das Boot auf Kurs hielt, dachte er ...
... über das soeben geführte Gespräch nach. Er gestand sich ein, dass er überrascht über seine eigene Offenheit Melanie gegenüber war. Er konnte sich nicht daran erinnern, in letzter Zeit so offen mit jemandem, geschweige denn mit einer Frau gesprochen zu haben. Sie hatte bestimmt Recht, dachte er, dass er auf Helena zugehen musste. Aber er wollte damit noch warten. Er wollte sicher sein, dass sie ihn nicht zurückweisen würde.
Sie segelten die nächsten Stunden weiter. Eine Viertelstunde vor dem Wachwechsel setzte er einen Kessel mit Wasser auf und bereitete einen starken Tee für Helena vor. Um kurz vor vier weckte Melanie ihre Schwester. Kurze Zeit später kam sie angezogen, jedoch verschlafen wirkend an Deck.
„Einen Tee?", fragte Thomas und reichte ihr den Becher mit dem heißen Tee.
„Oh du bist ein Schatz!", erwiderte sie und nahm ihm den Becher ab.
Melanie blickte zu Thomas und sah, dass ihm die Anerkennung gefiel.
„Gut ihr beiden", sagte Helena „ihr könnt euch jetzt aufs Ohr legen. Um acht wecke ich euch wieder und dann können wir frühstücken."
Sie gingen unter Deck, schälten sich aus ihrer Kleidung und krochen in ihre Schlafsäcke. Beide waren so müde, dass sie schnell einschliefen.
Tag 2 - Die Überfahrt
Gegen acht Uhr weckte Helena ihre Schwester und Thomas lachend mit den Worten: „Raus aus den Federn! Ich habe Hunger, ich möchte frühstücken!"
Thomas rollte sich in seinem Schlafsack auf die Seite, stützte sich auf seinen Ellenbogen und blickte Helena ...