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Ein unerwarteter Segeltörn Teil 01
Datum: 27.04.2024, Kategorien: Erstes Mal
... jedoch nicht, da sie zu stark hin und hergeworfen wurde. Schließlich gab sie ihre Bemühungen genervt auf und begab sich nach achtern, blieb an der untersten Stufe des Niedergangs stehen und rief nach oben: „Kann man sich nicht einmal in Ruhe hinlegen?" „Es tut mir leid, Helena", sagte Melanie vom Ruder aus, „mit dem Wind sind höhere Wellen gekommen." „Schon klar. War auch nicht ernst gemeint." Sie stieg zwei Stufen die Treppe hinauf und ließ ihren Blick in Richtung des Windes schweifen. „Die Wolken am Horizont gefallen mir nicht. Es ist zwar kein Sturm angesagt, aber das dürfte in den nächsten Stunden starke Böen geben. Ich ziehe mir Ölzeug an. Thomas, tu das bitte auch. Wir werden die Genua durch ein kleineres Segel ersetzen." „OK!", sagte er und ging mit ihr unter Deck. Beide zogen sich wasserdichte Kleidung über und legten ihre Sicherheitswesten an. „Vergiss die Sicherheitsleine nicht!", erinnerte Helena ihn. „Es ist zwar noch nicht so wild da draußen, mir ist es aber so lieber." „Kein Problem, Helena." Sie brachten den neuen Segelsack an Deck, hakten ihre Sicherheitsleinen ein und gingen aufs Vorschiff. Dort schlugen sie das neue Segel an dem zweiten Vorstag in Lee zur Genua an. Sie hatten es zwar mit weniger Segeltuch als bei der Genua am gestrigen Tag zu tun, jedoch erschwerte die Bewegung im Boot ihre Arbeit. Sie mussten sich immer wieder festhalten, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. „Kannst du jetzt die Schoten holen?", fragte ...
... Helena. „Klar, wo sind die denn verstaut?" „Sie müssten in dem Backbordverschlag hinten in der Plicht sein." Er ging er nach achtern, fand das Tau an der beschriebenen Stelle und legte es um die freie Winsch. Dann ging auf der Leeseite, auf Grund der Krängung dicht an der Wasseroberfläche, sich an der Reling und Decksreling festhaltend wieder aufs Vorschiff. Bei Helena angekommen übergab er ihr das Ende zum Befestigen am Schothorn. „Das hast du gut gemacht. Die Krängung hat dich nicht davon abgehalten, diesen schwierigen Weg zu nehmen und dann noch die Schot korrekt über die Genuaschot und um die Wanten zu führen." Er freute sich über das Lob aus ihrem Munde und hoffte, dass sie nicht sehen würde, wie er ein wenig errötete. „Da du das jetzt schon so gut hinbekommen hast, kannst du gleich noch die Steuerbordschot holen", bat sie ihn. Er wiederholte das soeben Getane spiegelverkehrt und übergab ihr das Ende. „So, jetzt können wir die Genua einholen", rief Helena nach achtern zu ihrer Schwester. „Ist in Ordnung!", rief sie zurück. Auf die bekannte Art und Weise holten Helena und Thomas zusammen die Genua ein, verzurrten sie an der Reling und setzten anschließend die Fock. Hinterher meinte Thomas: „Auf der Yacht in der Ostsee hatten wir eine Rollfock. Das war einiges einfacher." „Richtig. Die steht aber nicht so gut im Wind, wenn sie teilweise eingerollt ist. Vom Schnitt des Segels her geht das einfach nicht. Deswegen hat sich mein Papa immer gegen eine ...