Ein unerwarteter Segeltörn Teil 01
Datum: 27.04.2024,
Kategorien:
Erstes Mal
... flattern.
„Und jetzt holt das Groß ein!", rief Helena den beiden zu. Sie folgten ihrer Anweisung mit der gleichen Aufgabenteilung und kurze Zeit später war das Großsegel eingeholt.
„Ihr braucht es nicht so schön einzupacken. Wir nehmen es nach der Schleuse gleich wieder hoch. -- Macht doch schon die Fender bereit."
In diesem Moment kam Klaus-Peter wieder an Deck und bemerkte: „Das läuft doch prima. Ihr könnt das alles auch ohne mich."
Sie näherten sich der Schleuse und sahen, dass vor ihnen gerade die anderen Boote sich aufmachten, in die Schleuse zu fahren.
„Da haben wir ja Glück gehabt. Wir können sofort einfahren."
Helena steuerte langsam hinter den anderen Booten in die Schleuse und gab die erforderlichen Kommandos zum Festmachen an der Schleusenwand. Hierbei achtete sie darauf, dass sie in die Nähe einer Leiter kamen.
„So ihr lieben", meinte Klaus-Peter, „jetzt ist der Moment gekommen, schon wieder Abschied zu nehmen."
Er drückte seine beiden Töchter fest und verabschiedete sich von Thomas mit einem kräftigen Händedruck, nahm seinen kleinen Rucksack und kletterte die Leiter hinauf. Oben angekommen drehte er sich einmal um und sagte: „Wenn ihr in England angekommen seid, ruft bitte an! Dann weiß ich, dass die Überfahrt gut verlaufen ist."
„Machen wir Papa", sagte Helena, „und tschüüüß!"
„Und wünsch Opa alles Gute von uns!", rief Melanie.
„Mache ich. Und euch Mast und Schotbruch!" Er wartete so lange, bis sie das Schleusenmanöver beendet ...
... hatten. Sie winkten sich gegenseitig zum Abschied zu. Als sie Kurs West, in Richtung Den Helder genommen hatten, machte er sich zu Fuß auf die Suche nach einem Taxi, welches ihn zu seinem Auto nach Lemmer zurückbringen sollte.
Nachdem sie die vorgelagerte Insel passiert und Den Helder querab gelassen hatten, meinte Helena: „So, jetzt sind wir aus dem dicksten Wuling raus. Ihr könnt die Segel wieder setzen."
Nachdem Melanie und Thomas ihrem Wunsch nachgekommen waren, stellte sie den Motor ab. Die Kassiopeia nahm Fahrt auf und durchschnitt in sanfter Bewegung die Grunddünung der Nordsee. „Wer von euch will jetzt mal Ruder gehen? Ich muss an den Kartentisch und den Kurs nach England bestimmen", fragte Helena ihre Mitreisenden.
„Willst du, Thomas?", fragte Melanie.
„Klar gerne."
„Der Kurs ist derzeit 270°", sagte Helena.
Er übernahm das Ruder und sie verschwand unter Deck. Sie setzte sich an den Navigationsplatz und berechnete aus der augenblicklichen Position, die sie vom GPS Gerät ablas, der momentanen Strömung gemäß Gezeitenkalender und dem Ziel an der englischen Küste den Kurs. Nach einer Weile kam sie wieder an Deck und sagte: „Gehe bitte auf 240°."
„Gut, ich luve etwas an. Könnt ihr Groß und Fock dichter holen?"
Sie trimmten die Segel und lehnten sich anschließend zurück. Nach einer Weile bemerkte Thomas: „Wenn der Wind so bleibt, wird das eine ruhige Überfahrt."
„Warte erst einmal ab", gab Helena zu bedenken. „Wir sind gerade erst auf die offene ...