1. Amelos Glück


    Datum: 24.05.2024, Kategorien: Fetisch

    1. Begegnung
    
    Rein zufällig zappte ich auf diesen Sender, auf dem gerade eine Partnersuche-Sendung lief. Ein schrulliger Mann sehr fortgeschrittenen Alters berichtete, wie toll es mit seiner Potenz noch ist und dass er eine Frau – eigentlich nur für Sex – sucht. Danach eine Frau, 29 Jahre alt. Sie sah nicht übel aus, jedenfalls ein akzeptables Gesicht, denn mehr war von ihr vorerst nicht zu sehen. Ich fragte mich, weshalb die eine TV-Sendung braucht, in ihrem Alter und bei ihrem Aussehen müsste sie doch leicht auch so jemand finden. Sie erzählte, dass sie bereits zwei Partner gehabt hätte, mit einem war sie sogar vier Jahre verheiratet. Aber sie hätte mit jedem Schluss gemacht, weil sie sie krank gemacht hätten. Auf Nachfrage des Interviewers sagte sie, dass sie ohnehin eine angegriffene Gesundheit hätte. Sie hat einige Operationen hinter ihr „und am Schluss wurde das Bein trotzdem amputiert, ober dem Knie. Ich habe links eine Prothese“, erklärte sie.
    
    Leider bin ich mit einer besonderen Eigenschaft gesegnet, ich bin ein Amelo. Also ein Mann, bei dem Frauen mit fehlenden Gliedmaßen besonderes Interesse finden. Ich schaltete auf Alarmmodus. Noch nie hatte ich Kontakt zu einer Amputierten, das wäre die Gelegenheit, endlich zu erfahren, wie das Leben mit so einer Frau wirklich ist. Aber wenn sie Männer immer wieder krank machen? Macht sie mit jedem nach einiger Zeit Schluss, weil sie ihn über hat? Von ihren Äußerungen her entsprach sie ganz und gar nicht meiner ...
    ... Traumfrau.
    
    Das Interview mit der Bewerbung ging mir nicht aus dem Kopf. Nach ein paar Tagen schrieb ich ihr dann doch einen Brief. Ich wollte sie nicht um jeden Preis treffen, aber zu ergründen, wie die Person wirklich ist, vielleicht sogar einmal mit einer Beinamputierten ausgehen, das war es schon Wert, ein Schreiben aufzusetzen.
    
    Zuerst äußerte ich meine Bedenken wegen des hohen Altersunterschiedes, ich bin ja doch um sechzehn Jahre älter. Dann stellte ich mich weiter der Wahrheit entsprechend dar: Angestellter, mittelgroß, übergewichtig, unsportlich. Meine Neigung zum Amelo verschwieg ich. Als ich den Brief vor dem Absenden noch einmal durchlas war ich mir sicher, keine Antwort erwarten zu dürfen.
    
    Wenige Tage später meldete sich die Dame telefonisch und wir vereinbarten ein Date. Nach Angaben ihrer Wohnregion in der Fernsehsendung konnte sie höchstens 60 km im Umkreis von mir zuhause sein. Sie nahm meinen Vorschlag an, dass wir uns an einem kleinen See, einem beliebten Ausflugsziel in der Gegend, treffen.
    
    Pünktlich kurvte sie mit ihrem kleinen Ford-Automatik auf den Parkplatz. Als sie ausgestiegen war und ich auf sie zuging, sah ich eine Frau etwa in meiner Größe. Ihr Hosenanzug ließ eine gute Figur erkennen. Im Gegensatz zu ihrem Fernsehauftritt war sie jetzt kaum geschminkt, was ich positiv vermerkte. Nach der Begrüßung – ich hatte absichtlich keine Blumen mitgebracht – machten wir uns auf in Richtung See. Sie hinkte leicht und plötzlich fühlte ich mich etwas unsicher. ...
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