Amelos Glück
Datum: 24.05.2024,
Kategorien:
Fetisch
... scheidet‘. Das kannst du nun als schwülstig finden, aber erst muss alles andere passen, dann ist das fehlende Bein sozusagen eine aufregende Draufgabe für mich.“
Fiona schaute mich etwas ratlos an. „Ich weiß, dass es Männer gibt, die Frauen mit fehlenden Gliedmaßen besonders anziehend finden. Aber ist denn nicht jeder Mann an einer schönen Frau interessiert? Ich würde einen Mann, dem ein Bein fehlt, kaum zu den schönen Männern zählen.“
„Warum soll ein Mensch mit nur einem Bein nicht trotzdem schön sein können? Für mich ist eine hübsche Frau eben noch schöner, wenn sie nur ein Bein hat.“
„Das verstehe ich nicht. Was ist der Reiz an so einer inkompletten Frau?“
„Wenn ich das sagen könnte! Vielleicht ist es die Asymmetrie? Vielleicht ist es die Abwesenheit des Pendants, dass mir ein einzelnes Bein besonders attraktiv erscheinen lässt? Vielleicht ist es, dass eine schöne Frau, die man bewundert, nicht normal gehen kann, hüpfen muss? Oder ist es von allem etwas? Sicher ist, dass es erregend ist, wie sie sich auf dem einen Bein bewegt. Wie sie hüpft, wie sie aufsteht, wie sie das Gleichgewicht ausbalanciert.“
„Faszinieren dich Frauen mit nur einem Arm ebenso?“
„Bei Weitem nicht. So schlimm es für die Betroffene sein mag, es stellt für mich nicht die beachtliche Behinderung dar. Da müssten schon beide Arme weg sein oder beide Hände.“
„Das ist ja furchtbar! Ich weiß noch immer nicht, was dich daran so fasziniert.“
„Es gibt Männer, die stehen auf schlanke ...
... Frauen, das ist das ‚Normale‘. Es gibt aber auch welche, denen kann eine Frau nicht dick genug sein, die meisten stehen auf großen Busen, manche aber auch auf kleinen. Fragst du sie, würden sie alle nur sagen, weil es schön ist. Ein Amelo empfindet eben eine Frau mit nur einem Bein schön. Oder sie hat gar keine Beine, keine Hände, oder sie sitzt lahm im Rollstuhl. Es ist nicht erklärbar, warum man mit so einer Vorliebe gesegnet ist. Glaube mir, es ist auch nicht leicht, diesen Tick zuzugeben. Schon gar nicht einer Frau gegenüber, die eine Amputation erleiden musste.“
„Naja, jetzt ist es ja heraus“, stellte sie fest, „und ich darf mich glücklich schätzen, endlich an einen Mann gekommen zu sein, der Spaß dran hat, wenn ich auf einem Bein herumhüpfe. Nein, mein Herr, als Lustobjekt bin ich mir zu schade. Zahlen bitte!“
„Glücklich dürften wir uns schätzen“, wandte ich noch ein, „wenn wir Einklang fänden in unseren Vorstellungen und Erwartungen, in unserem Wertekatalog und Lebensgewohnheiten.“ Dann kam die Kellnerin. Erst nach meinem energischen Auftreten akzeptierte Fiona, dass ich auch das von ihr konsumierte bezahlte.
Ich hatte fast erwartet, dass es so enden wird, war also nicht enttäuscht. Was hätte ich tun sollen? Meine Neigung verschweigen? Um dann immer nur verstohlen gucken zu können – falls sich überhaupt etwas ergibt – wenn sie ohne Prothese ist? Nein, es ist so wie es ist und sie soll es auch wissen. Alles andere hielte ich für unfair. Ich war damit zufrieden, ...