Die Koloskopie
Datum: 04.06.2024,
Kategorien:
Schwule
Micha
Caroline hat mich vorhin zur Arztpraxis gebracht und holt mich nach der Koloskopie, die gleich bei mir durchgeführt wird, wieder ab. Ich habe seit einiger Zeit unbestimmte Bauchschmerzen, deren Ursache bisher noch nicht festgestellt werden konnte. Ich habe kein gutes Gefühl, fast schon ein bisschen Angst. Einerseits vor der Untersuchung und andererseits vor dem was dabei herauskommen könnte.
Außer mir ist niemand mehr im Wartezimmer, aber es ist auch schon nach eins und die Praxis wahrscheinlich schon für die Mittagspause geschlossen. Nach einer halben Stunde im Wartezimmer ruft mich die Arzthelferin auf und führt mich in eine Umkleidekabine.
„Bitte ziehen Sie die Hose und Unterhose aus und wickeln Sie sich das Handtuch um die Hüften. Wenn Sie so weit sind, dann gehen Sie bitte durch diese Tür in den Untersuchungsraum." Die Arzthelferin zeigt auf die zweite Tür.
Mit dem Handtuch um die Hüften geschlungen öffne ich die Tür und trete in einen Raum mit einem großen Untersuchungstisch, Aparaten und Monitoren. Der Arzt kommt auf mich zu und begrüßt mich.
„Guten Tag Herr Schmitz. Sie hatten bei der Vorbesprechung gesagt, dass Sie keine Sedierung möchten."
„Ja, das ist richtig." antworte ich.
„In den Unterlagen, die mir Ihr Hausarzt zugeschickt hat, ist vermerkt, dass Sie vor 21 Jahren eine Notfall-Appendektomie hatten."
Ich schaue den Arzt fragend an und er fügt erklärend hinzu: „Sie hatten einen Blinddarmdurchbruch und in Folge dessen eine ...
... Bauchfellentzündung. Sehr oft kommt es danach zu Verwachsungen im Bauch, die bei einer Darmspiegelung Schmerzen verursachen können. Falls gleich bei der Untersuchung starke Schmerzen auftreten, wären Sie damit einverstanden das Medikament zur Sedierung gespritzt zu bekommen?"
„Ja, natürlich."
Der Arzt dreht sich zu einer Schautafel an der Wand um und erläutert kurz das Verfahren.
„Ihr Darm wird mit CO2 aufgebläht und dann führe ich das Endoskop durch ihren After ein und schiebe es durch den ganzen Dickdarm bis zu Ihrem Blinddarm vor."
„Mein Blinddarm wurde mir doch entfernt!" Ich bin verwirrt. Hatte der Arzt eben nicht selbst gesagt, dass ich eine Blinddarmoperation hatte? Mal abgesehen davon, dass die Blinddarmnarbe an meinem Bauch kaum zu übersehen ist.
„Bei einer Blinddarm-OP wird nicht der Blinddarm selbst, sondern der Wurmfortsatz, der an ihm hängt und sich bei einer sogenannten Blinddarmentzündung entzündet, entfernt." erklärt der Arzt. „Wenn ich mit dem Endoskop in Ihrem Blinddarm angekommen bin, ziehe ich das Endoskop langsam wieder heraus und begutachte dabei ihren Darm."
Und wieder etwas dazu gelernt. Ein bisschen nervös lege ich mich wie geheißen in Seitenlage auf den Untersuchungstisch.
„Zunächst muss ich noch Ihren Enddarm abtasten und danach können wir mit der Koloskopie beginnen." sagt der Arzt.
Ein Finger drückt gegen mein Poloch und dringt in mich ein.
„Au! Ahhhh!" Es tut weh.
„Versuchen Sie sich zu entspannen. Der Schmerz lässt gleich ...