1. Die Koloskopie


    Datum: 04.06.2024, Kategorien: Schwule

    ... Aber er war da gewesen und sein mit einer Plane verhüllter Aufbau hatte ihn sanfter abgebremst als ein Aufprall auf der Terrasse es getan hätte.
    
    Sein Blick fällt auf den Zettel, den er immer noch in der rechten Hand hält.
    
    „Es hat keine Konsequenzen.
    
    Gute Besserung.
    
    M. Schmitz"
    
    Die ersten vier Worte auf dem Stückchen Papier waren die wichtigsten, die er seit langem gelesen hatte. Vielleicht sogar die wichtigsten überhaupt in seinem Leben.
    
    ‚Ich sehne mich nach ihm. Es tut beinahe schon weh so stark ist das Gefühl.' Christoph schaltet das Licht aus und liegt jetzt in der Dunkelheit. Dunkelheit ist relativ. Die Stadt ist hell erleuchtet. Straßenbeleuchtung, erleuchtete Fenster, Autoscheinwerfer und Leuchtreklame hüllen die Stadt in einen Nebel aus Licht.
    
    ‚Ich werde ihn nie wieder sehen. Ich kann froh sein, dass er mich nicht angezeigt hat.'
    
    In Michas Wohnung:
    
    Schlaflos liege ich im Bett. Meine Gedanken kehren immer wieder zu dem Moment zurück als ich spüre, dass ich anal penetriert werde und dann sehe wer der Mann ist, der mich fickt. Oder genauer gesagt vergewaltigt. Es ist merkwürdig, ich würde es gerne noch einmal fühlen. Dann aber nicht im halb betäubten Zustand, sondern bewusst. Ich stelle mir vor mit einem Mann im Bett zu sein. Ihn in mir zu spüren, Sein Sperma in mir zu haben. Ihn in die Arme zu nehmen und zu küssen.
    
    Er ist da. Sein Gesicht ganz nahe bei meinem. Ich umarme ihn und drücke ihn an mich.
    
    Das große Kissen, was sonst an der Wand ...
    ... liegt, habe ich fest umschlungen, halte es in meinen Armen wie einen Liebhaber. Ich bin wahrscheinlich eingeschlafen, denn ich kann mich nicht erinnern das Kissen genommen zu haben. Im Traum hatte der Mann den ich in meinen Armen halte ein deutlich zu erkennendes Gesicht. Es ist Christoph Roth. Es hat nichts erschreckendes an sich, sein Gesicht ruft keine Abscheu in mir hervor. Im Gegenteil, ich möchte ihn ganz dicht bei mir haben. Seine Haut auf meiner fühlen. In mir reift der Wunsch Christoph wiederzusehen.
    
    In der Uni-Klinik
    
    Christoph lässt den heutigen Tag nochmal vor seinem geistigen Auge vorbeiziehen. Am Nachmittag hatte er Besuch gehabt. Es war der Mann gewesen, den er bei zwei medizinischen Untersuchungen betäubt und dann vergewaltigt hatte. Und an den er so oft denken musste. Dieser Mann war zu ihm ins Krankenhaus gekommen und hatte durch einen Pfleger fragen lassen, ob er ihn besuchen dürfe. Er hatte zugestimmt. Michael war sein Vorname, aber er nannte sich Micha. Micha hatte ihn mit seiner Freundlichkeit und Anteilnahme beschämt. Das Begehren war fast unerträglich geworden. er sehnte sich danach Micha zu ficken, mehr noch er sehnte sich danach Micha zu lieben und von ihm geliebt zu werden, wollte mit ihm zusammenleben.
    
    Drei Monate später:
    
    Da ist Christoph. Er sitzt im Rollstuhl und wartet auf mich. Jetzt hat er mich auch gesehen. Obwohl ich es auf die Entfernung gar nicht sehen kann, weiß ich, dass seine Augen leuchten und der Mund zu dem für Christoph ...
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