Am Berg
Datum: 09.06.2024,
Kategorien:
Romantisch
... küssten uns, das erste Mal seit wir losgegangen waren, als Zeichen der Begrüßung am Zwischenziel und als Lohn für die Anstrengung, die nun weitestgehend hinter uns lag. Auch wenn Abstiege von vielen unterschätzt werden, weshalb mehr Unfälle und Verletzungen beim Weg den Berg hinunter passieren als hoch.
"Was möchtest Du denn trinken" fragte ich sie. Sie wünschte sich eine große Saftschorle, ich wisse schon, was ihr schmecke. Auf dem Weg zur Getränkeausgabe, hier herrschte Selbstbedienung, überlegte ich, was ich trinken wolle. Alkohol kam nicht in Frage, denn der lange Abstieg stand uns ja noch bevor. Es wartete niemand, so dass ich sofort meine Wünsche äußern konnte und ich bestellte als erstes eine Schorle für Christine und dann ein großes Bier für mich, ein großes Helles, um genau zu sein. Vorsätze waren dazu da, dass man sie bricht. Und ein Bier ist kein Bier. Außerdem waren wir gerade angekommen und wanderten sicherlich nicht sofort weiter, weswegen der Alkohol sicherlich wieder bald und so weiter und so fort. Sich etwas einzureden klappte hervorragend, wenn man genügend Energie darauf verwendete. Mit den beiden großen Gläsern in den Händen ging ich zurück zu unserem Platz, wo Christine mittlerweile saß und den Ausblick genoss. An dieser Seite des Hauses war es recht wundgeschützt, so dass sie weiterhin ein bisschen fröstelte, aber nicht fror.
Mein Wandershirt zog ich aus, um es in der Sonne zu trocknen und verblieb im enganliegenden Funktionsunterhemd. Christine ...
... verzichtete darauf, sich zu entblößen, was ich begrüßte. Aber ich wäre auch nicht wirklich überrascht gewesen, wenn sie es getan hätte. Wir tranken, lehnten uns aneinander, kuschelten ein bisschen und kombinierten so den Reiz der Bergwelt mit dem Gefühl vertrauter Haut, kühl ihre, noch ein wenig feucht meine. Ich legte meine Hand um ihre Schultern, streichelte ihr Schultergelenk, kraulte ein bisschen ihren Nacken und ließ meinen Blick schweifen zwischen den Gipfeln der Berge vor unseren Augen und ihren verdeckten. Den Rock hatte sie wieder emporgeschoben, die Füße auf eine Querstrebe unter dem Tisch gestellt, so dass ihre Oberschenkel bloßlagen und meine Fantasie beflügelten. Mein Bier nahm schneller ab als ihre Saftschorle, vielleicht verdunstete Bier einfach schneller als Antialkoholisches. Ich nahm mir vor, das zu recherchieren und musste über mich selbst schmunzeln. Das Bier tat gut, löschte nicht nur den Durst, sondern entspannte auch sonst. Meine grundsätzliche Erregung, die sich über Stunden aufgebaut hatte, legte sich damit aber nicht.
Lärm kam auf, mehrere Stimmen sprachen durcheinander und von der Rückseite des Hauses, von dort, wo wir auch hergekommen waren, traten mehrere Männer auf die Terrasse, schauten sich um und entschieden sich für einen größeren freien Tisch ein paar Meter von uns entfernt. Dazu mussten sie bei uns vorbei, der erste sah uns, zögerte kurz, sagte "Grüß Gott!" - was wir erwiderten - und lächelte zweideutig, wie ich mir jedenfalls einbildete. ...