1. Silke...


    Datum: 14.06.2024, Kategorien: Fetisch

    ... Gynstuhl gesetzt. Man untersuchte ihre Augen, ihre Nase, machte Messungen an ihrer Haut.
    
    '29157' schaute sich um, irgendetwas war anders. Der Druck im Kopf war weg. Sie war '29157', oder hatte sie nicht noch eine andere Bezeichnung? Sie sah das große „E" auf der Sehtesttafel.
    
    „E" wie ... „E" wie ... wie „SilkE".
    
    Sie hieß Silke und war eine Gummipuppe, und was war da noch? Sie guckte Angela an, aber die war mit ihren Messungen beschäftigt. Sie versuchte, mit der Hand Zeichen zu geben, aber sie war ja angeschnallt.
    
    Erst nach den Untersuchungen befreite man sie vom Stuhl und wollte sie ihn ihr Quartier bringen, doch sie riss sich los, lief zur Sehtesttafel und deutete mit ihrer Zeigefingerkralle auf das „E". Angela und Frederic sahen sich an. War das der Versuch einer Kommunikation?
    
    „Willst du uns etwas sagen?" fragte Angela. '29157' überlegte, Kopfschütteln bedeutete Zustimmung und Nicken Ablehnung. Nein, umgekehrt!
    
    Sie nickte und ging auf Angela zu, nahm ihren Arm in die linke Hand und versuchte, auf ihren Unterarm Buchstaben anzudeuten, wie es damals Anja bei ihr gemacht hatte. „S - I - L - K -- E".
    
    Angela nahm einen Kugelschreiber aus ihrem Kittel und Frederic besorgte ein Blatt Papier. Man setzte Silke an einen Tisch und drückte ihr den Stift in die Hand. Was war das?
    
    So etwas hatte sie früher schon einmal gesehen, das war ein Schreibgerät, damit konnte man Zeichen machen. Und das andere, das musste Papier sein, darauf machte man die Zeichen. ...
    ... Silke probierte es. Es war nicht leicht, den Kugelschreiber zu halten, ihre Krallen behinderten sie dabei. Ihr fiel plötzlich ein, dass sie früher auch Krallen hatte, künstliche Fingernägel, Nagelstudio. Mit krakeliger Schrift malte sie „SILKE" auf das Papier.
    
    „Silke? Ist das dein Name? Heißt du Silke?" Silke nickte.
    
    Die erste Kommunion zwischen den Wissenschaftlern und ihrer Laborratte war gelungen.
    
    Einigkeit und Recht und Freiheit
    
    Es war anfangs nicht einfach für Silke, sich auszudrücken. Ihre Erinnerungen kehrten nur langsam in ihr Gedächtnis zurück. Aber jedenfalls wusste sie, dass Tanja, ihre ehemalige Herrin, sich selbst verpuppt hatte.
    
    Die Doktoren benachrichtigten daraufhin die Staatsanwaltschaft. Die Tanja-Gummipuppe sollte nach dem Schlüpfen sofort verhaftet werden, um sie irgendwie anklagen zu können.
    
    Tatsächlich stieg Tanja tags darauf aus ihrem Kokon. Beim Blick auf die Spiegelwand erschrak sie nicht, sie wusste ja um ihr Aussehen. Ihr ursprünglicher Plan war, sich selbst ein Sklavenhalshand ohne Mikrochip anzulegen.
    
    Sie wäre dann nicht mehr von den anderen Gummipuppen zu unterscheiden gewesen, hätte aber noch ihren eigenen Willen gehabt. Dieser Plan wurde aber durch drei Polizisten vereitelt, die sie überwältigten und ihr ein anderes, ebenfalls nicht mehr zu öffnendes Halsband anlegten. Jetzt war die Täterin Tanja für alle erkennbar. Sie wurde ins Labor zu den anderen acht Gummipuppen gebracht.
    
    Dort hatte man inzwischen alle von ihren ...
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