1. Das erste Mal


    Datum: 27.08.2024, Kategorien: Erstes Mal

    ... seinem Kumpel, dass Hubert auf der Kegelbahn war.
    
    Es war schon ein komisches Gefühl, auf einem fremden Grundstück rumzulaufen und in einen Wohnwagen einzubrechen. Aber ich weigerte mich, das abzublasen. Wenn ich schon so erwachsen sein wollte, dann würde ich auch damit umgehen können.
    
    In der Scheune standen fünf Stück von irgendwelchen Leuten, die sie da parkten, wenn sie sie nicht brauchten.
    
    David machte ein großes Spiel darum, welchen wir nehmen sollten. Mir war es egal. Die Schlüssel hingen in einem kleinen Schrank. So ein richtiges Einbrechen war es also nicht.
    
    Schließlich entschieden wir uns für den größten. Wir mussten ein bisschen umbauen. Die Sitzbank runterfahren, dann konnten wir daraus ein Bett machen. David kannte sich aus. Ich fand in einem Schrank ein paar Kissen und Decken.
    
    Innerhalb von zehn Minuten hatten wir uns ein kleines Liebesnest gebaut in einem Wohnwagen von fremden Leuten in einer düsteren Scheune.
    
    Wir krabbelten auf das Bett und legten uns nebeneinander.
    
    Es war still.
    
    Immer noch viel zu warm, immer noch zu schwül. Die Hitze hatte uns zugesetzt. Wir waren beide ein bisschen erschöpft, verschwitzt.
    
    „Geschafft!“
    
    „Ist doch ganz gemütlich.“
    
    „Ein bisschen muffig.“
    
    „Das stimmt.“
    
    Wir schwiegen. Es war komisch. Der große Moment war gekommen. Zum zweiten Mal an diesem Tag.
    
    Aber es fühlte sich seltsam an, nach so einem Aufstand gab es nichts mehr zu tun… als es zu tun.
    
    „Fühlst du dich auch so seltsam?“
    
    „Ein ...
    ... bisschen.“
    
    „Komisch, nicht?“
    
    „Wir müssen es nicht machen.“
    
    „Aber wir wollen es, oder nicht?“
    
    Ich sah ihn an.
    
    „Definitiv!“
    
    Er setzte sich auf, rückte etwas zu mir und legte seine Hand um meinen Nacken und zog mich zu sich.
    
    Wir küssten uns sanft, um in Stimmung zu kommen. Ganz harmlos, ohne Zunge. Streichelten uns an harmlosen Stellen. Und es fühlte sich an, als wären wir so richtige Freunde, die was füreinander empfanden, weil sie viel durchgemacht hatten, gemeinsame Erfahrungen hatten, eine gemeinsame Vergangenheit. Wenn auch nichts davon stimmte. Aber wir hatten ein paar Sachen zusammen gemacht, und sie hatten sich irgendwie selbstverständlich angefühlt.
    
    Es war entspannt, fast wie kuscheln. Irgendwie fühlte es sich anders an. Als wären wir uns vertrauter. Ich konnte es nicht beschreiben.
    
    Wärmer?
    
    Bekannter?
    
    Wir berührten uns. Seine Hand wieder auf meinen Schenkeln. Ich ließ ihn machen, genoss es.
    
    Seine Hand nun selbstverständlicher, als kenne er sich aus. Als wäre er schon einmal dagewesen. Es fühlte sich gut an. Besser. Vertrauter.
    
    Ich war bereit, seine Hand in mein Höschen zu stecken, aber ich fand, dass seine Streicheleien jetzt nicht mehr ängstlich waren, sondern selbstbewusster, und ich spürte, dass er mir Freude bereiten wollte, und die empfand ich auch.
    
    Als er einmal den Verband meiner Tätowierung berührte und ich ein wenig zusammenzuckte, fragte er besorgt nach, ob alles okay sei.
    
    Süß!
    
    Es fühlte sich nicht mehr so mutig an, ...
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