1. Das erste Mal


    Datum: 27.08.2024, Kategorien: Erstes Mal

    ... Kleids.
    
    Lasziv.
    
    Der arme Kerl sollte auch ein bisschen Spaß haben. Er hatte ja sonst nichts. Flüchtling halt. Seine Familie Tausende von Kilometern entfernt. Es hatte ihn verschlagen in die Provinz. Wo die meisten ihn hasten und für einen Terroristen hielten. Scheiß Nazis!
    
    Ich rollte die Dose meine Arme rauf und runter und seufzte, als würde ich’s mit der verdammten Cola treiben. Und so ein bisschen war’s auch so. Die Kälte bereitete mir eine Gänsehaut, und meine Nippel stellten sich auf. Jetzt rächte es sich, dass ich keinen BH trug.
    
    Aber fuck it!
    
    Hatte Farid was zu gucken!
    
    Egal.
    
    Im Gegenteil.
    
    Ich schloss die Augen, nahm den Kopf zurück, dass meine Haare meinen Rücken runterfielen und drehte mich zu ihm. Er sollte meine harten Nippel sehen! War er es auch?
    
    Farid starrte mich mit offenem Mund an. Ich tat, als bemerkte ich es nicht.
    
    Schob die Beine auseinander, als würde ich die Kälte zwischen meine Schenkel lassen. Mir war nicht nur heiß, ich war es auch. Zum ersten Mal so unverkrampft, und zum letzten Mal hier in dem Kaff.
    
    Wie man es sehen wollte.
    
    Wär doch was, wenn ich ihm was mitgeben würde, an das er sich noch lange erinnerte. Wenn ich schon längst weg wäre, würde er noch an mich denken und sich einen runterholen.
    
    Er verlagerte seinen Schritt, drehte sich zur Fritteuse, als müsste er in seiner Hose was richten.
    
    Wenn meine Nippel hart wie Diamanten waren, dann sollte er es auch sein. Ich gönnte ihm, dass er, nachdem ich ...
    ... verschwunden war, sich mal eben in die Toilette verziehen würde.
    
    Ich würde ihn vermissen. Wir waren nach der Schule oft hierhingekommen und hatten unsere Nachmittage hier verbracht oder auf den Zug gewartet. Die wenigen von uns, die okay waren, und von denen jetzt eine Menge die Eifel verließen. Es gab nur zwei Richtungen mit der Bahn. Links nach Köln. Rechts nach Trier. David ging nach rechts. Ich nach links. Aber alle Himmelsrichtungen waren besser als das hier.
    
    Morgenfrüh würde ich den ersten Zug nehmen. Abfahrt 4:54 Uhr nach Köln Hauptbahnhof. Dass es so früh sein musste, war nicht meine Schuld, aber es ging nicht anders. Die Tussi, von der ich das Zimmer im Wohnheim übernahm, musste morgen ganz früh weg.
    
    Die beiden Koffer waren gepackt. Ich hatte einen Studienplatz und ein Zimmer bekommen. Alles war geregelt.
    
    Es würde keinen großen Abschied geben. Meine Eltern waren in Urlaub, meine kleine Schwester würde mich nicht vermissen. Es würde ein stiller Abschied werden ohne Gedöns und ohne Tränen.
    
    Viel gemeinsame Zukunft hatten David und ich nicht. War uns auch klar.
    
    Farid knallte die Fritten aus der Fritteuse in die Schale. Er war was Besonderes. Das einzige Exotische hier. Wie ein Papagei im Hühnerstall. Keine Ahnung, wie es den hierhin verschlagen hatte. Er kannte jedenfalls niemanden. Erna hatte ihm den Job gegeben, erst halbtags, nach ihrem Herzinfarkt schmiss er den Laden fast allein.
    
    Wir hatten Mitleid mit Farid, brachten ihm Deutsch bei und waren scharf auf ...
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