Das erste Mal
Datum: 27.08.2024,
Kategorien:
Erstes Mal
... dir nur Bettwanzen.“
Wir schwiegen.
„Kennst du Hubert?“
„Vom Wald?“
David nickte.
„In seiner Scheune stehen ein Haufen Wohnwagen. Die Leute stellen die bei ihm unter.“
„Du willst einen Wohnwagen klauen? Mit deinem Moped abschleppen oder wie?“
„Wir klauen den ja nicht. Wir bleiben einfach da.“
„Du willst also in einen Wohnwagen einbrechen?“
„Ich weiß, wo der die Schlüssel aufbewahrt. Wir können uns einfach einen aussuchen.“
„Und wenn der uns erwischt?“
„Der hat heute Kegelabend.“
„Bist du sicher?“
„Definitiv. Der kommt vor zwei nicht nachhause. Vielleicht später.“
Ich fand die Idee nicht so prickelnd, sagte aber nichts.
„Klaus arbeitet heute in der Kneipe. Der soll mir einfach eine Nachricht schicken, wenn die fertig sind, dann und dann haben wir genug Zeit zu verschwinden.“
Ich zögerte.
„Du bist doch die Rebellin! Komm schon!“
„Okay.“
Ein gutes Gefühl hatte ich dabei nicht, aber er hatte Recht, dass ich die Rebellin spielte. Da konnte ich schlecht was gegen sagen.
„Also gut. Aber ich habe noch ein anderes Problem. Ich muss meine Koffer zum Bahnhof kriegen.“
„Taxi?“
„Morgen um fünf?“
„Ich fahr dich.“
„Mit der Vespa? Ich habe zwei schwere Koffer.“
„Dann fahren wir zweimal.“
„Morgen?“
„Klar.“
„Mir wärs lieber jetzt.“
„Wieso?“
„Einfach so. Kegeln geht ja noch nicht los.“
„Und wohin mit den Koffern? Da sind doch keine Schließfächer.“
„Ins Geheimversteck. Du weißt schon.“
Am Bahnhof ...
... gab es so etwas ein Versteck, wo man Sachen ablegen konnte. Es war ein Holzverschlag hinter den Bahngleisen, von einem Gebüsch verdeckt. Kein Fremder wusste davon. Es war kein richtiges Versteck, denn alle Jugendlichen wussten davon. Aber wenn man irgendwas Verbotenes deponieren musste, dann da. Es wurde nie was geklaut, denn dann wäre der Ort sofort gestorben. Jeder respektierte das. Einer der wenigen Vorteile, wenn man auf dem Dorf lebt. Da gab es ungeschriebene Regeln.
Wir fuhren zu mir.
Es gab eigentlich keinen Grund, dass ich meine Sachen jetzt schon holte, aber irgendwie wollte ich weg. Nicht von David, aber aus dem Kaff. Und wenn die Koffer schon mal am Bahnhof wären, dann war das schonmal ein erster Schritt.
Meine Schwester war nicht da. War mir ganz recht. Trotzdem ergab sich dadurch nicht die Option, bei mir zu bleiben. Sie könnte jederzeit zurückkommen, und irgendwie wollte ich mein erstes Mal auch nicht in meinem Kinderzimmer vollziehen.
Ein Wohnwagen, in den wir eingebrochen waren, erschien mir dann doch viel cooler.
Es war nicht ganz einfach, einen Koffer auf den Roller zu kriegen, aber wir schafften es, auch wenn das eine wackelige Fahrt war. Und wir mussten zweimal fahren. Ich verstaute die Koffer im Verschlag.
David fragte zwar, ob ich mir sicher wäre, dass das eine gute Idee wäre, aber auch er wusste, dass nichts passieren würde.
Und dann ab zu Hubert.
Wir versteckten den Roller in einem kleinen Wäldchen, David versicherte sich bei ...