1. Das erste Mal


    Datum: 27.08.2024, Kategorien: Erstes Mal

    ... seine Story. Er war witzig, charmant, aber er erzählte nicht viel von seiner Familie oder seiner Flucht oder so.
    
    Ich würde ihn vermissen, und er sollte mich auch vermissen in meinem kurzen Kleid, unter dem mein schwarzer Slip zu sehen war… und sonst nichts.
    
    Meine langen Beine, gebräunt von diesem heißen Sommer.
    
    Scheiße war ich anders als sonst.
    
    Die kleine Streberin mit dem drittbesten Abi in der Stufe, die nie was falsch machte, noch keinen richtigen Freund hatte. Mit 18 ½ noch nicht. Aber das würde sich ändern. Einige Sachen musste ich erledigen, bevor ich in die Welt hinausging. Zwei davon würden heute passieren.
    
    Eine davon war, dass ich nicht als Jungfer in Köln aus dem Zug aussteigen würde. Da kam David ins Spiel. Mit dem durchschnittlichen Abitur und den reichen Eltern mit dem Landmaschinenhandel. Er war nicht mein Traumtyp, aber ganz in Ordnung. Er würde in Trier Maschinenbau studieren, unsere Wege würden sich also trennen. Wir hatten uns vage versprochen, in Kontakt zu bleiben, aber wir wussten beide, dass das Lippenbekenntnisse waren.
    
    Wir kannten uns schon verdammt lange. Waren ständig zusammen im Bus ins nächste Dorf zur Schule gefahren, waren uns ähnlich und in letzter Zeit irgendwie nähergekommen. Aber es war definitiv keine Tausendmalberührt-Sache. Mehr so die pure fleischliche Lust. Von beiden Seiten aus.
    
    Auf dem Abiball waren wir so richtig zusammengekommen. Der Alkohol hatte uns endgültig verkuppelt, wir hatten schon vorher ein bisschen ...
    ... was miteinander gehabt. Wenn nicht zum falschen Zeitpunkt eine Schlägerei ausgebrochen wäre, hätte ich mein erster Mal mit David hinter dem Klohäuschen gehabt. Nicht sehr romantisch. War gut, dass es nicht so gekommen war.
    
    Nach dem Abiball waren wir beide dann irgendwie zusammen. Es hatte sich so ergeben, passte halt. Aber erst war ich in Urlaub, dann er, und morgen wäre es schon wieder zu Ende.
    
    Wir waren Eintagsfliegen, aber auf einer verdammt wichtigen Mission.
    
    Als Farid mir die Fritten auf die Theke stellte, griff ich seine Hand. Er sah mich an.
    
    „Danke. Für alles. Morgen werde ich hier verschwinden. Mach’s gut!“
    
    Er nickte, aber verstand nicht so richtig.
    
    Ich streichelte einmal über seine Hand, legte ihm einen zerknüllten Fünfer auf die Theke, nahm die Fritten und verschwand.
    
    Im Hinausgehen ließ ich meinen Hintern schwingen. Wenn er gleich aufs Klo verschwinden würde, sollte er ein Bild im Kopf haben.
    
    Kaum draußen schlug die Hitze auf mich ein.
    
    Unerträglich.
    
    Aber ich wollte auch nicht wieder reingehen. Mein Abgang war schon perfekt gewesen.
    
    Also setzte ich mich auf den Stromkasten um die Ecke und klemmte die eiskalte Cola-Dose zwischen meine Schenkel. Die Kälte zog in meine Beine. Als würde mein Unterleib von der Betäubung der Hitze befreit. Ich fühlte wieder was.
    
    Obwohl ich keinen Hunger hatte, waren die Pommes salzig und lecker.
    
    Kein Mensch war auf der Straße. Ich starrte auf den Asphalt, bis ich das Gefühl hatte, dass der sich unter ...
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