1. Unsere Milchstraße 04


    Datum: 10.10.2024, Kategorien: Fetisch

    ... unsere erste Züchterin wird. Jetzt hatte Leonie die zündende Idee und war bereit, sie bei der Frauenbeauftragten durchzusetzen: Nämlich ein dritter Wagen: 100 Jahre Frauenwahlrecht. Slogan: „Befreit uns!" Als Fahrzeug könne sie ihr geliebtes Käfer-Cabrio einsetzen, das übrigens in Kuhfelloptik gespritzt war. Daß die Frauen sich und ihre produktiven Oberweiten in engen Korsagen, gehalten von dünnen straffgespannten Bändern, die jederzeit zu reißen drohten, präsentieren wollten, hatte sie im Amt wohlweißlich nicht erwähnt. Daß man sich ja wohl auch von Keuschheitsgürteln befreien lassen kann, fiel uns erst vier Wochen vor dem Umzug ein, als es die letzte große Versammlung mit allen Beteiligten unseres Vereins gab.
    
    Für den Riesen-Bottich und das ausrangierte Gartenhaus gab es die ersten Stellproben und Schichtpläne. Letzte Aufträge wurden verteilt. Lange Gesichter gab es nur einmal: Als ich darauf hinwies, daß es im Mittelalter nicht üblich war, daß sich Frauen rasiert hätten -- weder Beine, noch Achseln oder Scham. Also nichts mit „Glatt wie ein Kinder-Popo!". Für Tumult sorgte ausgerechnet eine von den eher ruhigeren Zuchtkühen. Vor meinem inneren Auge sah ich ihre schweren Euter, die sie mir letztes Jahr bei der Bestandsaufnahme stolz entgegengehoben hatte. Jetzt umschmeichelte ein enger Pulli die imposanten Körbchen. Nähte und Gewebestruktur drückten sich durch. Sie hatte bisher still neben ihrem Mann und Züchter gesessen und hakte nun nach: „Auch das Dreieck wachsen ...
    ... lassen? Sieht doch keiner!" Ehe ich überhaupt darauf hinweisen konnte, daß ich Ärger mit dem Jugendschutz befürchtete, falls jemand auch nur zufällig ganz nackt auftreten würde, und selbst dann noch, wenn es nur barbusig sei. Vieles spreche also dafür, lieber die prallen Rundungen mit Heben, Corsagen und Miedern zu betonen und wie reife Früchte wirken zu lassen. Ehe ich das also erläutern konnte, wurde die Fragerin von ihren Geschlechtsgenossinnen geradezu niedergefaucht, daß sie nichts zu verbergen hätten. Angesichts dieser Stimmung war ich plötzlich unsicher, ob die Frauen es nicht am Ende mit ihrer Ausgelassenheit übertreiben würden. Andererseits: Sollte es ein Erfolg werden, wäre das Gemecker zu verschmerzen. Werbung für unseren Verein wäre es in jedem Falle.
    
    Schließlich machte auch noch die Volksbank Druck. Jeder Verein könne natürlich mit einem kleinen Schildchen am eigenen Wagen auf sich aufmerksam machen. Aber richtige Werbung, die gebe es nur für die Volksbank, die schließlich den Umzug finanziere. Dabei hatten wir immer wieder Probleme mit der Bank, wenn etwa unsere Nachwuchszüchter Kredite für neue Melkausrüstungen wollten. Und natürlich auch für die ganze IT-Technik, um das Abmelken live ins Internet zu übertragen, wie es die junge Generation eben gern mochte. Unser Hobby sei anstößig, soetwas werde nicht unterstützt, hieß es. Daß sie sich sonst mit jedem lokalen Biobauern schmückten und ihr Geld gern in regionale Brauereien steckten, tue hier nichts zur Sache. ...
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