Insel der Scham - die Botschaftseröffnung Teil 1
Datum: 15.11.2024,
Kategorien:
Insel der Scham,
... eine Bundesregierung einen solchen Vertrag abschließen? Damit macht sie sich bei den Wählern bestimmt keine Freunde.“
„Die deutsche Wirtschaft ist dringend auf die Sulmavischen Vorkommen an Seltenen Erden angewiesen. Der Staat, der seinem Namen gerecht wird, hat keine Freunde - nur Interessen."
"Mussten Sie das auch auswendig lernen?"
"Nein, aber unser Kursleiter hat das immer gesagt."
Die junge Anwältin überlegte. Diese Charade musste doch zu zerpflücken sein.
"Sagen Sie, ein solcher Vertrag hätte bei der Veröffentlichung doch einen riesen Wirbel in der Presse hervorrufen müssen. Warum habe ich aber bis jetzt nichts davon in der Zeitung gelesen?"
Es folgte wieder eine auswendig gelernte Sprachreglung.
"Der völkerrechtliche Vertrag von Wanipotua wurde geheim verhandelt, und am Vorabend des Endspiels der letzten Fußballweltmeisterschaft im Amtsblatt veröffentlicht."
Erika Behmkamp glaubte immer noch nicht an die Echtheit dieses Gesetzes Nummer 7. Erlaubten sich die Angestellten der Botschaft einen bösen Spaß mit ihr? Oder war es diese Fernsehsendung, in der den ahnungslosen Menschen Streiche mit versteckter Kamera gespielt wurden? Sie holte ihr Smartphone hervor, um in Wikipedia den Artikel über Sulmavi zu lesen.
„ Die Besiedlung der Sulmavischen Inseln erfolgte im siebten Jahrhundert durch polynesische Seefahrer. Aufgrund der klimatischen Verhältnisse und einer langen Zeit der kulturellen Isolation bildete sich dort die Tradition aus, dass Frauen ...
... grundsätzlich unbekleidet sind, während die männlichen Einwohner sich dürftig bedeckten. Ab dem Jahre 1615 erfolgte die Besiedlung durch europäische Adamiten, einer verfolgten christlichen Sekte, deren Anhänger in vollkommener Nacktheit in Gütergemeinschaft dem Ideal des biblischen Paradieses nacheiferten. Die Adamiten lebten mit den Ureinwohnern in friedlicher Eintracht und betrieben eine vorsichtige Modernisierung der Sulmavischen Inseln. Im Zeitraum vom 1650 bis 1750 vollbrachten, durch den Einfluss der Adamiten hervorgerufen, Männer und Frauen ihren Alltag in vollkomener Nacktheit. Das änderte sich erst mit weiteren Kontakten zur industrialisierten Außenwelt. Die Männer waren gezwungen, sich außerhalb der Sulmavischen Inseln zu verdingen, und sich den dort herrschenden Kleidungsvorschriften anzupassen, während die daheim gebliebenen Frauen weiterhin nackt blieben. Vor der Prüderie der Missionare des neunzehnten Jahrhunderts blieben die Sulmavischen Inseln verschont, da diese bereits durch die Adamiten christianisiert worden waren. Seit der Unabhänigigkeit der Sulmavischen Inseln im Jahre 1925 ist die vollkommene Nacktheit der Frauen durch das Gesetz Nummer 7 geregelt, dass die kulturelle Eigenständigkeit Sulmavis sichern soll. Da die Sulmavische Gesellschaft traditionell immer noch stark durch materiacharische Elemente geprägt ist, gilt die Stellung der Sulmavischen Frau als sehr gleichberechtigt.“
Dieser Eintrag konnte doch nur ein Fake sein! Wenn da nun wirklich diese ...