1. Görtlers Christkind


    Datum: 20.11.2024, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus

    ... am Ende einer Firmenfeier gewesen. Hannah hieß sie, eine stämmige Frau Mitte fünfzig aus der Buchhaltung.
    
    Und jetzt stand dieses unverständliche Wesen vor ihm. Lachte ihn an.
    
    "Na, das macht doch Laune, oder?"
    
    Seine Antwort blieb unverständlich. Sein Mund war trocken, und passende Worte fielen ihm sowieso keine ein.
    
    "Ich leg dann gleich mal los! Hast du die neuen Staubbeutel gekauft?"
    
    Diese nüchternen Haushaltsfragen machten das Ganze noch absurder. Er nahm an, dass Nacktputzen im Allgemeinen nur ein Vorwand für sexuelle Dienstleistungen war. Lisa nahm die Hausarbeiten, die sie übernommen hatte, jedoch völlig ernst. Sie zog den Staubsauger aus dem Putzschrank und begann, die Teppiche im Wohnzimmer zu bearbeiten. Er folgte ihr, blieb in der Türe stehen und beobachtete sie. Das Spiel ihrer Muskeln, wenn sie Möbelstücke herumzog. Die Krümmung ihres Körpers beim Saugen, wenn auf dem Rücken Rippen und Wirbel hervortraten und ihre Brüste leicht zitternd herabhingen.
    
    "Die neuen Beutel sind im Schrank," sagte er, als sie den Staubsauger abstellte, um einen Sessel zu verschieben.
    
    "Oh gut! Ich glaub, der hier machts nicht mehr lange."
    
    "Soll ich schon mal einen neuen holen?"
    
    "Gute Idee, mach mal!"
    
    Er fühlte sich fremd in seiner eigenen Wohnung. Lisa veränderte alles. Sie strahlte so viel Energie und Körperlichkeit aus! Ihre Verrücktheit ließ seine bisherige Existenz grau und leer erscheinen. Sein Leben löste sich langsam aus dem gewohnten Alltag und begann, ...
    ... sich in etwas Neues zu verwandeln.
    
    In der folgenden Woche hörte Görtler auf, sie ohne Pause zu beobachten. Er entdeckte, wie reizvoll es war, wenn er seinen gewöhnlichen Alltagsbeschäftigungen nachging, während eine junge Frau unbekleidet um ihn war. Er konnte von seiner Zeitung aufblicken, beim Essenmachen eine Pause einlegen oder seinen Papierkram unterbrechen: Jedesmal wirkte ihr Anblick erstaunlich, fast unglaublich und gleichzeitig belebend.
    
    * * *
    
    Dann geschah, was er hatte kommen sehen. Lisa bezog gerade sein Bett neu, als es an seiner Wohnungstüre klingelte und gleich danach klopfte. Die Nachbarin. Wahrscheinlich mit einer Dose selbstgebackener Plätzchen, wie jedes Jahr. Bei solchen Gelegenheiten war es zwischen ihnen seit langem üblich, den Besuch hereinzubitten und je nach Tageszeit auf einen Kaffee, einen Saft oder sogar ein Glas Wein einzuladen.
    
    Die Nachbarin war eine kräftige Frau Anfang fünfzig, mit der Görtler schon seit fast zwanzig Jahren die Etage teilte. Hella Kleiber hatte sich nach ihrem Einzug rasch mit Frederike Görtler angefreundet, und als seine Frau starb, erbte Görtler diese Freundschaft. Hella war geschieden und lebte wie Görtler allein. Sie würde ihn wie eine Glucke bemuttern, wenn er es zuließe. Jedenfalls konnte er sie unmöglich an der Türe abfertigen. Und dabei hingen Lisas Kleider, der Büstenhalter obenauf, direkt hinter ihm an der Garderobe! Ohnehin hatte Hella sicher längst den Neuzugang bei Görtler bemerkt und würde nachdrücklich ...
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