1. Thao II - Teil 07


    Datum: 11.12.2024, Kategorien: BDSM

    ... Verdenken konnte sie es ihm nicht.
    
    Thao öffnete die Tür zum Treppenhaus und lauschte hinunter. Nichts, wirklich gar nichts, war zu hören. Vorsichtig ging sie die relativ steile Treppe hinunter bis in das Erdgeschoss, öffnete die Tür zur Küche und lies ihren Blick über den reich gedeckten Frühstückstisch wandern. Es war nur noch für eine Person gedeckt und so setzte sich Thao kurz entschlossen und nahm von den Brötchen.
    
    Erst als sie eins aufgeschnitten hatte, bemerkte sie einen kleinen Umschlag an der Wandung ihrer Kaffeetasse, öffnete ihn und las die wenigen darauf geschriebenen Zeilen.
    
    „Morgen Süße. Wenn du wach bist und Lust auf Gesellschaft hast, komm rüber in den Stall. Ich helfe dort Margarete. Ansonsten lass alles stehen, ich räume später ab!"
    
    Thao grinste. Xena spann wohl. Das Abräumen und der Abwasch war das Mindeste, um sich zu revanchieren.
    
    Ihr Blick blieb an einem kleinen Radio hängen, selbst daran hatte die Freundin gedacht. Thao lächelte. Xena schien wirklich ihre mütterliche Seite für sich entdeckt zu haben. Sie erinnerte sich an ein Shooting im Atelier Schmerzkunst zurück, bei dem sie, als Domina, einen Sklaven regelrecht kaputt gepeitscht hatte. Schon damals hatte sie Xena aufgefangen und jetzt erinnerte sich auch Thao daran, wie rührend sich die große Blondine auch damals schon um sie gekümmert hatte.
    
    Nein, Xena war immer schon so gewesen, nur dass sie früher völlig außerhalb ihres eigenen Charakters stand und erst mit Gerds und Lisas Hilfe ...
    ... wieder gesunden konnte. Thao glaubte nicht einmal mehr daran, dass diese Frau eine Sadistin war, ihr grausames Handeln hatte andere Ursachen und Hintergründe gehabt. Vielleicht weil sie skrupellos sein konnte, und bereit dazu gewesen war Masos das zu geben, wo Kolleginnen schon lange eine Grenze für sich sahen? Ob diese Bereitschaft immer noch in ihr war?
    
    Thao überlegte, Xena hatte, was diesen Punkt betraf, überhaupt nichts mehr durchblicken lassen, ganz im Gegenteil, sie wirkte jetzt schon fast sentimental auf sie.
    
    So aß sie gedankenverloren vor sich hin, goss sich aus der Thermoskanne immer wieder Kaffee nach und deckte im Anschluss den Tisch ab. Nach außen hin war die Küche sauber, aber in den Schränken herrschte grob sortiertes Chaos. Thao lächelte, auch daran konnte sie sich noch gut erinnern. Eine geborene Hausfrau war Xena nicht. So machte Thao noch den Abwasch, trocknete die Sachen ab und stellte sie, fein säuberlich, in den Abtropfbereich der Spüle. Sie würden es ja später gemeinsam aufräumen können.
    
    Thao nahm ihre Jacke, fand aber ihre Stiefel nicht. Einzig Xenas Kollektion war zu sehen, ein paar Schuhe von Gerd und Lisa und ein paar hässliche, gefütterte, rote Gummistiefel. Thao grinste, auch sie schufen eine Brücke in ihre Vergangenheit ... sie dachte in diesem Moment an Harald, wie er sie das erste Mal zusammen mit Karl zum Angeln entführt hatte. Sie konnte es nicht verhindern, bei diesem Gedanken löste sich bei ihr eine Träne. Dennoch schaffte sie es, ...
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