1. Weeslower Chroniken VIII - 2007 - Inês - Kapitel 4 – Die Einladung


    Datum: 17.12.2024, Kategorien: Schamsituation

    ... Schuhbänkchen.
    
    „Hi Jesse!“
    
    „Hi Inês!“
    
    Sie umarmten sich. Inês drückte ihn fest an sich. Sie mochte ihn, ja sie freute sich, ihn zu sehen. Und doch… Wie sollte sie sich Niklas gegenüber verhalten? Sie löste sich von Jesse und ließ sich den von ihm angebotenen Arm nicht umlegen, sondern ging entschlossen voran hinaus auf die Terrasse. Sie wich all den fragenden Blicken aus und setzte sich wieder zwischen Michael und die schöne blonde Jasmin, bemühte sich um ein Lächeln und nahm das Gespräch wieder auf.
    
    Stefan erschien wieder, diesmal mit der Vorsuppe. Nun nahmen alle anderen auch Platz. Eine ausgefahrene Markise sorgte für angenehmen Schatten an diesem heißen Tag. Währenddessen vernahm Inês das halblaute Tuscheln zwischen Nadine, Sylvia und deren Mutter, die die Köpfe zusammensteckten und allzu auffällig unaufällig zu ihr hinsahen. Sie hörte Satzstücke heraus wie „so ein hübsches Kind“ von der Großmutter und aus Nadines Mund „durchgehend nahtlos braun“ und „sooo unschuldig“ und „natürlich vollkommen blank untenherum...“. Sie begriff sofort, dass es um sie ging, und fühlte mal wieder eine plötzliche Röte in ihre Wangen steigen.
    
    Während der Suppe kam man jedoch schnell ins Plaudern. Man kam, wie auch immer, auf Portugal, Inês musste erzählen. Man kam aufs Klavierspielen, Inês durfte berichten, man kam auf die H:S, Inês wurde befragt. Man kam auf Inês Idee eines FKK-Kindergartens und fand sie großartig. Irgendwie war Inês immer im Mittelpunkt des Gesprächs. Im ...
    ... Stillen hatte sie Nadine im Verdacht, dass sie das so lenkte. Dabei mochte sie es doch so gar nicht, im Mittelpunkt zu stehen, und hier und jetzt eigentlich noch weniger als sonst. Aber es lenkte auch ab.
    
    Auch die netten Großeltern beteiligten sich lebhaft und interessiert, und Inês setzte sich nach der Suppe zu ihnen, durchsichtiger Slip hin oder her. Sie kamen aus Niederösterreich, waren kernig, bodenständig und humorvoll. Inês verglich Sylvia mit ihnen, die so ganz anders war, viel vornehmer und bürgerlicher – oder auch irgendwie steifer.
    
    Beim Herumreichen einer Salatschüssel passierte es ihr, dass sich das Band ihres Kimonos löste. Sofort waren ihre Brüste entblößt. Erst als sie die Schüssel hatte weitergeben können, konnte sie die beiden Seiten schnell mit einer Hand zusammenhalten. Sylvia, die über Eck links von ihr saß und das, wie einige andere am Tisch auch, mitbekommen hatte, sah sich das mit einem milden Lächeln an.
    
    Wenig später geschah es erneut, und diesmal neigte ihr Jasmin von der anderen Seite her den Kopf zu und flüsterte, allerdings so, dass es dennoch alle hören konnten, in verständnisvollem Tonfall: „Ach, lass doch! Wir sehen viel lieber Deine schönen Brüste.“
    
    Inês sah sie erst überrascht, dann amüsiert an, und band das Bändchen dennoch zusammen, doch eher nachlässig diesmal, hoffend, dass alles gut gehen würde. Doch wenig später passierte es schon wieder, beim Vorbeugen löste es sich. „Du, lass ruhig, ich glaube, das gehört so.“ scherzte diesmal ...
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