Die Miete 12
Datum: 19.05.2019,
Kategorien:
BDSM
... geht er in die Küche -- ich kenne seinen Gang. Aus dem Wohnzimmer höre ich die Geräuschkulisse von seinen Videos. Die schauen Pornos -- Pornos. Wer das auch ist, das ist irgendeine seiner Sexbekanntschaften. Die Tür geht wieder zu.
Irgendeinen seiner Freunde hat er aufgetan. Irgendein billiges Flittchen. Und ich bin abgemeldet. Nicht mal mehr gut genug zum Essenmachen. Zu hässlich zum Vorzeigen. Einfach im Weg. Angekettet in der Abstellkammer. Angekettet im Dunkeln. Eingesperrt und vergessen. Nichts als ein unnützes Stück Dreck.
Es ist so gemein, so gemein. Hab ich nicht alles für ihn getan? Hab ich nicht alles getan, was er wollte? Alle Schläge hab ich eingesteckt. Alles geschluckt. Und jetzt das.
Patsch, patsch, patsch. Ich höre es deutlich durch die geschlossenen Türen, durch die Wand. Er versohlt ihm den Arsch -- wie er mich verhauen hat. Genau wie mich. Zapp -- aaah. Zapp, zapp, zapp. Auuua. Ich höre ihn, höre den Rohrstock, das Stöhnen und Jammern. Genau wie bei mir.
Ich bin abgemeldet. Er holt sich einen Neuen und ich bin abgemeldet. Morgen früh wird er mich rausschmeißen. Dann steh ich mit meinen paar Habseligkeiten auf der Straße. Da hab ich dann gar keine Bleibe mehr -- hab ja nicht mal einen Mietvertrag. Und dann? Zu meinen Eltern kann ich unmöglich. Meine Mutter würde sofort sehen, dass ich geprügelt worden bin. Die würde unbedingt wissen wollen, was los ist. Das kann ich ihr unmöglich erklären.
Das ist gemein, so gemein. Keine Schläge waren so ...
... gemein wie das. Verprügelt, benutzt und weggeworfen. Ein Kloß steckt mir im Hals. Meine Tränen laufen. Ich bin wütend, wütend. Ich könnte die Welt zerreißen -- und reiße an den Ketten. Mit Ruck versuche ich die Ketten abzureißen. Aber der Stahl ist härter. Meine Gelenke sind eh schon wund. Wild werfe ich mich hin und her, versuche eine Hand aus der Schelle zu ziehen -- und stecke fest.
Es ist sinnlos, so sinnlos. Ich lasse locker, reiße mit einem Ruck an der Kette. Nochmal. Nochmal. Meine Hände schmerzen. Die Eisen scheuern. Ich bin halt nichts weiter als ein Stück Fleisch an der Kette -- so sinnlos.
Während von nebenan Stöhnen zu hören ist, versuche ich mich in den Schlaf zu heulen. Mein Magen knurrt. Mit Mühe wurschtel ich mich unter die Decke. Das Bett ist zerwühlt wie ein Berg Wäsche.
* * *
Wieder muss ich eingeschlafen sein. Mit steifen Gliedern wache ich auf. Es ist stockdunkel. Nur unter der Tür schimmert Licht. Ich müsste mal pissen. Seinen bitteren Pissgeschmack spüre ich noch immer im Mund.
Schritte vor meiner Zimmertür. Die Tür springt auf. Macht er mich endlich los? Gegen das Licht versuche ich ihn zu erkennen.
„Wie gesagt, hier kannst du übernachten, wenn du willst. Aber Vorsicht, da liegt schon einer. Wenn dich das nicht stört, kannst du über Nacht hier bleiben. Für mich kein Problem. Aber ein anderes Zimmer hab ich nicht."
„Boh, stinkt das hier."
„Ist ein kleines Dreckstück, der Studi, musst du wissen."
Irgendwer steckt seinen Fuß in mein ...