1. Ein unerwarteter Segeltörn Teil 04


    Datum: 25.01.2025, Kategorien: Erstes Mal

    ... unsicher und fragte: „Ist da etwas Besonderes? Hängen da noch Grashalme oder Algen an mir?"
    
    Sie zuckte leicht, als hätte ich sie mit meiner Frage überrascht und sagte schnell: „Nein, da ist nichts. Ich ... ich sehe nur, dass aus dir ein stattlicher Mann geworden ist. Vor vier Jahren, als ich dich das letzte Mal sah, da hattest du noch nicht einmal den Ansatz eines Barts. -- Ich vermute, das eine oder andere Mädchen aus der Stadt hat bestimmt schon ein Auge auf dich geworfen?"
    
    Jetzt wurde mir das Gespräch unangenehm. Mit den Mädchen aus der Stadt hatte ich seit einigen Jahren nichts mehr zu tun, nachdem ich die Mittelschule abgeschlossen und die Leere begonnen hatte. Ich sah sie kurz sonntags in der Kirche. Da standen sie aber immer unter sich oder waren bei ihren Eltern. Und zu uns raus, zur Schmiede, verirrte sich eigentlich nie eine von ihnen. Ich hatte kein Problem, ein Stück glühendes Eisen mit dem Hammer zu schmieden und in Form zu bringen. Aber bei den Mädchen war ich linkisch und ungeschickt.
    
    Und so antwortete ich ihr: „Das mag schon sein. Aber ich habe hier in der Schmiede mit ihnen nichts zu tun."
    
    „Und wenn du deine Mutter im Geschäft besuchst, siehst du da keine?"
    
    „Außer am Sonntag kommt es nur selten vor, dass ich in die Stadt komme. Den Transport der Waren macht immer unser Knecht."
    
    „Gibt es denn eine, die dir gefällt?"
    
    Die Unterhaltung wurde mir immer unangenehmer und ich trocknete meine Hände verlegen weiter ab.
    
    „Hmm ... ja ... da sind ...
    ... schon einige ganz ... ganz hübsch."
    
    „Und hast du auf dem Stadtfest schon einmal mit einer getanzt?"
    
    „Oh nein, oh nein! -- Ich kann gar nicht tanzen. Ich würde ihr bestimmt mit meinen großen Füßen immer auf die Zehen treten."
    
    „Das glaube ich nicht", sagte sie, „wer so geschickt mit seinen Händen arbeiten kann, der kann doch bestimmt auch die paar Schritte eines Walzers tanzen."
    
    „Nein wirklich, Tante Johanna. Würde ich eine zum Tanzen auffordern, wäre ich anschließend das Gespött der ganzen Stadt. Das kann ich nicht!"
    
    „Und", begann sie langsam ihren nächsten Satz, „wie wäre es, wenn ich dir zeigen würde, wie man tanzt?"
    
    Ich schaute sie überrascht an und schüttelte den Kopf.
    
    „Das geht doch nicht. Du kannst doch nicht mit mir tanzen. Du bist eine verheiratete Frau."
    
    „Was soll das denn heißen? Nur weil ich verheiratet bin, heißt es doch nicht, dass ich nur noch mit meinem ... mit meinem Mann tanzen darf. -- Wir machen das so: Machen deine Eltern immer noch ihren Spaziergang am Sonntag Mittag nach dem Mittagessen?"
    
    „Ja."
    
    „Und gehst du da normalerweise mit?"
    
    „Ab und zu."
    
    „Würde es auffallen, wenn du nicht mitgehst?"
    
    „Nein."
    
    „Gut. Wenn sie morgen weg sind, zeige ich dir, wie man tanzt. Du wirst sehen, es ist ganz einfach, wenn man es einmal gezeigt bekommen hat. In Ordnung?"
    
    Ich gestand mir ein, dass mir der Gedanke gefiel. Wenn es wirklich so einfach wäre, wie sie gesagt hatte, dann könnte ich, ohne mich zu blamieren, auf dem nächsten Fest ...
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