Nordlichter - Teil 02
Datum: 07.03.2025,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... Familie' besuchen, die nicht wirklich seine Freunde sind, so wie heute den Konsul", sprach sie offen wie ein Buch.
„Spannend, dass sogar ich bei solchen Repräsentationsbesuchen mit darf", sagte ich.
„Ja, genau so kannst du das nennen. Ich glaube aber, dass es für Devon dann nicht ganz so schlimm ist, wenn Leute dabei sind, die er mag. Und vielleicht möchte er auch, dass du seine verwöhnte Tochter im Zaum hältst.
„Du meinst, ich bin für ihn eine Art Babysitter?", sprach ich gespielt entsetzt und sah die drei aus dem Lift kommen. Die britische Flugbegleiterin lachte herzhaft und klopfte mir auf mein linkes Knie.
„Ich will aber nicht, Dad!", hörte ich Olivia vehement aus der Ferne protestieren.
„Wir machen das jetzt so, und basta", wurde Devon deutlich.
„Och, Mann!", pustete die Göre aus.
„Alles klar?", fragte ich Devon, als er in meiner Nähe angekommen war.
„Frag nicht", sprach er genervt, war aber erleichtert, mich zu sehen.
„Ja, ich habe das grosse Vergnügen mit dir mitfahren zu dürfen", sprach der Teenager sarkastisch. Ich musste mich bemühen, eine genervte Miene zu unterdrücken. „Schau, ich war so nett und habe sogar Wasser für uns dabei", sprach Olivia übertrieben freundlich, was natürlich nur gespielt war.
„Danke Mäuschen", sprach ich zynisch und zwinkerte ihr zu, als ob ich mich auf die Fahrt mit ihr freuen würde. Ich erschrak ab meinem eigenen Schauspiel. Olivia begann schüchtern zu lächeln und liess den Spruch kommentarlos über sich ...
... ergehen.
Wir liefen rund fünf Minuten zum Mietwagenanbieter. Ich finde deren Niederlassungen meist sehr „bescheiden". Sie haben oft einen Charme von Hinterhof-Wirtschaften. Jedenfalls bekam ich die Schlüssel für einen VW Golf, was jetzt nicht ganz so schlecht war. Sogar ein Navi hatte das Vehikel. Ich realisierte, als ich Olivia einsteigen sah, dass sie die gleichen Hosen wie auf dem Helikopterbild anhatte. Der Anblick erregte mich zu meiner Überraschung.
Ich gab den Zielort an einem Aussichtspunkt ein und versuchte mein Handy mit dem Radio zu verbinden. Ich fand auch schnell meine Roadtrip-Playliste und schaute zu Olivia rüber, die sich gerade anschnallte.
„Bist du bereit?", fragte ich und erhielt ein „Jepp" als Antwort. Mir gefiel, dass sie die Wasserflaschen in den Ablageflächen verstaut hatte und ich setzte den Wagen in Bewegung.
„Was ist das für ein Song?", wollte Olivia von mir wissen.
„Dark Night von The Blasters", sagte ich.
„Bist du auch so ein Musik-Nerd?", fragte sie mich mit einem Lächeln im Gesicht.
„Wieso meinst du?"
„Na ja, ein Normalo würde sich so etwas nicht anhören, obwohl es cool ist. Zwar kratzt es für meinen Geschmack fast schon zu sehr an Country/Blues, ist aber gerade noch cool", wertete sie.
„Lieber knapp drin als exakt daneben", konterte ich und erntete ein Lächeln.
Sie schaute aus dem Fenster und gelegentlich auf mich, um zu sehen, wie ich das Auto bediene. „Bist du schon am Führerschein dran?", fragte ich.
„Nein, ...