1. Ein unerwarteter Segeltörn Teil 02


    Datum: 14.03.2025, Kategorien: Erstes Mal

    ... unmöglich, Melanie!", sagte Helena lachend und knuffte sie freundschaftlich in den Arm. Sie legte sich zurück auf ihre Koje und blickte an die Decke. Nach einer Weile fragte sie: „Und was hältst du von ihm?"
    
    Melanie hatte damit gerechnet, dass sie die Frage früher oder später gestellt bekommen würde. Sie hatte sich vorgenommen, neutral zu bleiben. Sie hatte ihm versprochen, nichts von dem zu erzählen, was sie von ihm wusste und sie wollte die Entwicklung der Beziehung weder in positiver noch in negativer Richtung beeinflussen. Sie hielt es für besser und vor allem für die beiden aufregender, wenn sie die gegenseitige Entdeckung gleichermaßen erleben würden. Sie war der Meinung, dass die Ratschläge, die sie ihm gegeben hatte, allgemeiner Natur und nicht speziell auf ihre Schwester bezogen waren. Sie antwortete: „Ich habe ihn vergleichbar wahrgenommen, wie du. Er ist zuvorkommend, freundlich und hilfsbereit. Ich würde nicht sagen, dass ich unter seinen Händen dahingeschmolzen bin. Aber es war ... es war sehr angenehm. Wenn ich mitbekäme, dass er sich für mich interessieren würde, würde ich schauen wollen, was für ein Mensch er ist."
    
    „Du hast recht. Trotz allem, was ich erlebt habe, darf ich mich nicht verkriechen, sondern sollte mir wachem Auge nach vorne schauen. -- Du bist die beste Schwester, die ich mir vorstellen kann! Ich liebe dich!"
    
    „Ich liebe dich auch! Mach dir nicht zu viele Gedanken!"
    
    Ein ‚alles wird gut' verkniff sie sich. Stattdessen sagte sie: ...
    ... „Schlaf gut Schwesterherz!"
    
    „Du auch!"
    
    Tag 7 - Die Fahrt nach London
    
    Am Samstag segelten sie erst am späten Morgen los, da sie die Gezeiten ausnutzen wollten. Das ablaufende Wasser half ihnen, den Blackwater schnell hinabzufahren und das danach auflaufende Wasser die Themse hinauf, gegen die Flussströmung an zu kommen.
    
    Gegen sechs Uhr abends hatten sie die äußere Themsemündung erreicht. Thomas fragte, ob sie etwas gegen Pfannkuchen à la Carte einzuwenden hätten. Sie freuten sich über das Angebot, insbesondere, da er sich die Mühe machen wollte, ohne elektrischen Rührer, Eischnee aufzuschlagen. Später konnte sich jede aussuchen, was sie auf ihre Pfannkuchen haben wollte.
    
    Dank des günstigen Windes segelten sie, die gesamte Strecke flussauf. Zunächst kamen sie an den großen Raffinerien vorbei, später am Millennium Dome. Sie passierten den nullten Längengrad und gegen elf Uhr bogen sie um die letzte Kehre des Flusses und sahen die hell erleuchtete Tower Bridge vor sich. Für alle war es ein erhebender Moment, dieses berühmte Wahrzeichen segelnd erreicht zu haben. Da der Yachthafen, die St. Katharine-Docks nur über eine Schleuse zu erreichen waren, und diese um kurz vor Mitternacht geschlossen hatte, machten sie an einem kleinen Anleger vor der Schleuse fest. Alle zogen sich bei gleichbleibender Kojenaufteilung zu ihren Schlafplätzen zurück.
    
    Thomas hatte die Arme unter dem Kopf verschränkt und schaute an die Decke des Salons. Er ließ den Tag Revue passieren und er hatte ...
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