1. Ein unerwarteter Segeltörn Teil 02


    Datum: 14.03.2025, Kategorien: Erstes Mal

    ... nicht", zweifelte Melanie.
    
    „Es hat nichts mit ‚Dirty Dancing' oder so zu tun. Wie soll ich das beschreiben? Gene Kelly ist ... war einer der größten Tänzer der Welt, vergleichbar mit Fred Astaire", sagte er begeistert. „Es ist eine Komödie, die zu Beginn des Tonfilms spielt. Neben diesem gibt es nur noch einen anderen Tanzfilm, den ich so gut finde, ‚Ein Amerikaner in Paris'."
    
    „Was meinst du, Melanie? Er klingt sehr begeistert. Und es muss einen Grund geben, dass sie ihn in einer Matinee spielen. Schlechte Film bringen sie da sicherlich nicht", sagte Helena.
    
    „Gut, ihr habt mich überzeugt. Ich bin zwar schon lange nicht mehr am Nachmittag ins Kino gegangen. Wird bestimmt lustig. Vielleicht sind wir die Einzigen in der Vorstellung."
    
    Sie klarten das Boot auf. Wenig später fuhren sie in die Schleuse und von dort aus in den Yachthafen. Der Hafenmeister wies ihnen einen Liegeplatz zu und sie erkundeten die nähere Umgebung. Am Nachmittag fuhren sie mit der Circle-Line bis zur Embankment-Station und gingen das verbleibende Stück zum Leicester Square zu Fuß. Nur wenige andere waren mit ihnen im Saal und die Verkäuferin sagte ihnen, dass sie sich ihre Plätze frei wählen konnten. Sie suchten sich Schöne in der Mitte des Saals und die Geschwister nahmen ihn in ihre Mitte.
    
    Thomas meinte: „Ihr werdet sehen, der Film ist umwerfend."
    
    „Ich bin schon gespannt", sagte Helena, „du klingst so euphorisch."
    
    „Ich kann es nicht gut beschreiben. Einige Filme und Musik Stücke ... ...
    ... berühren mich mehr, als andere. Gehen mit nah. Kennt ihr sowas auch?"
    
    „Im Kino war mir das noch nicht passiert", sagte Melanie. „Aber im Fernsehen hatte ich ‚Schindlers Liste' gesehen. Der war mir sehr nah gegangen."
    
    „Das verstehe ich. Der Film geht jedem nah", sagte Thomas, „er ist erschütternd gut. Ich meine gerade etwas anderes. Manches hat einen Zauber, -- klingt jetzt blöd, weiß ich --, dem ich mich nicht entziehen kann."
    
    Helena dachte über das nach, was er sagte. Er machte auf sie einen sensiblen Eindruck. -- ‚Er ist sensibel. -- Ich mag ... ihn!'
    
    Er sorgte sich ein wenig, dass sie den Film albern finden würden. Aber er verdrängte den Gedanken, denn das Licht verlosch im Saal und der Film begann. Sie lachten herrlich über die Szene über die Unmöglichkeit der Zungenbrecher, die die Figuren zum Sprachtraining lernen mussten.
    
    Thomas genoss es, den Film im Original auf der großen Leinwand zu sehen. Er fühlte sich eigentlich glücklich in diesem Moment. Das letzte Quäntchen, das letzte Puzzlestein zum vollendeten Glück, welches ihm fehlte, saß neben ihm. Er überlegte ob und wann er sich trauen sollte.
    
    Helena gefiel der Film. Sie fand, dass er witzig gemacht war und dass die Tanzeinlagen genial waren. Ihr fiel auf, dass die Szenen viel länger geschnitten waren, als dies in heutigen Filmen oft üblich war. Sie schmunzelte über die Einstellung, als die Figur des Don Lockwood sich von seiner Freundin verabschiedet hatte und im beginnenden Regen, taumelnd vor Glück ...
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