Ein unerwarteter Segeltörn Teil 02
Datum: 14.03.2025,
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Erstes Mal
... anfing zu singen und zu tanzen. Da spürte sie plötzlich, dass jemand ihre Hand berührte. Thomas legte seine Hand auf die ihre. Wärme breitete sich von seiner Hand aus. Ihr Herz begann zu klopfen. Was fühlte sie? Fühlte sie sich sicher? -- Sie fühlte sich sicher. Wollte sie? -- Ja, sie wollte! -- Sie war bereit, ihr Herz weiter zu öffnen. Sie spreizte ihre Finger und ließ seine zwischen ihre gleiten und hielt ihn fest.
Für Thomas verlor der Film schlagartig an Bedeutung. Seine Aufmerksamkeit galt der zarten kleinen Hand. Sie hielt ihn fest! Sie wies ihn nicht zurück! Er hielt sie fest, er wollte sie für immer festhalten. Sie ließ ihn nicht los. Er seufzte tief.
Melanie hörte ihn und warf einen Blick zu ihm herüber. In der wechselnden Dunkelheit erkannte sie zunächst nichts Ungewöhnliches, bis sie sah, dass ihre Schwester und er sich die Hände hielten. ‚Endlich!', dachte sie sich.
Helena verstand mit einem Mal, wie ihn dieser Film bewegte. Sie konnte durch seine Hand spüren, welche Momente in dem Film ihn mehr mitnahmen als andere. Winzige Bewegungen, ein leichter Druck hier oder eine Entspannung dort übertrugen seine Empfindungen genauso gut, wie eine neuronale Kanüle, die sie einmal einem Science-Fiction-Film gesehen hatte, mit der Menschen untereinander verbunden waren.
Der Film kam zum Ende und Thomas hatte den Eindruck, die Zeit sei verflogen. Er wäre am Liebsten sitzen geblieben, da er ihre Hand nicht loslassen wollte.
Als der Abspann sich dem Ende ...
... näherte, stand Melanie auf. Helena schaute zu Thomas und fragte ihn: „Wollen wir?"
Er nickte. Sie beide standen ebenfalls auf und lösten ihre Hände voneinander. Schweigend verließen alle den Saal, gingen durchs Foyer und blieben draußen vor dem Kino stehen.
„Und, wie fandet ihr den Film?", fragte er die beiden, um unkompliziert das Schweigen zu unterbrechen.
„Ich fand ihn schön", sagte Melanie, „ein bisschen altmodisch, klar, aber supergemacht. Und du hattest recht, er kann wirklich tanzen und sieht verdammt gut aus."
„Mir hat der Film auch gefallen. Besonders gut gefiel mir die Rolle der Kathy Selden. Zu Beginn wirkte sie sehr selbstbewusst, später hatte ich den Eindruck, dass sie es etwas schwer hatte, gegen die zwei männlichen Darsteller durchzukommen."
„Gegen einen Gene Kelly anzuspielen ist sehr schwer", meinte er, „vielleicht hatte ihr auch die Erfahrung gefehlt. Es war, glaube ich, eine ihrer ersten Rollen gewesen, wenn nicht sogar die erste Rolle in einem Spielfilm. Wie sie in späteren Rollen gespielt hatte, weiß ich nicht. -- Ihr kennt aber vermutlich ihre Tochter?"
„Ist sie ebenfalls Schauspielerin", fragte Helena.
„Ja, Carrie Fisher", sagte er.
„Ist das nicht Prinzessin Lea?", fragte Melanie.
„Sagt mir jetzt nichts", sagte Helena.
„Dann kennst du Star Wars nicht?", fragte er.
„Nein, mit dieser Art Science-Fiction kann ich nichts anfangen."
„Magst du gar keine Science-Fiction Filme?"
„Doch, sie müssen anders sein, zum Beispiel Arrival ...