1. Valyna 03: Wasserspiele


    Datum: 29.04.2025, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    Hier ist die Fortsetzung von „FLUCHT AUS DEM VERLIES" und „DER ZWEIKAMPF". Entschuldigt bitte die lange Zeit, die ich dafür benötigt habe. Obwohl ich die Grundzüge der Geschichte bereits im Kopf hatte, wollte sie einfach nicht in die Tastatur fließen. Daher nahm ich mir zunächst andere Projekte vor, ehe ich hierher zurückkehrte.
    
    Ich empfehle, die vorangegangenen Geschichten zuerst zu lesen, um die handelnden Personen und ihre Beziehung zueinander kennenzulernen.
    
    *
    
    Inzwischen war das von Valyna vorhergesagte Unwetter mit Urgewalt über die Ruine und den umgebenden Wald hereingebrochen. Regen prasselte gegen die Fenster und in unregelmäßigen Abständen erleuchteten grelle Blitze den Nachthimmel. In dem hoch aufragenden Hexenturm blieb es dagegen trocken und gemütlich.
    
    Heinrich saß auf der Bettkante, ebenso splitterfasernackt wie die Frau, die sich hinter seinem Rücken auf den Laken räkelte.
    
    „Schon erschöpft, mein Prinz?", neckte sie ihn, „Von einem Helden mit dem Ruf des euren hätte ich mehr Ausdauer erwartet."
    
    Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Die Ursache seiner momentanen Passivität lag ganz gewiss nicht an mangelndem Können, sondern am Wollen. Schon bei der ersten Prüfung hatte er versagt, hatte seine Laureana, für deren Rettung er zu dieser Queste aufgebrochen war, in Gedanken verraten. Er war der verführerischen Hexe erlegen und hatte sich zügelloser Lust ergeben. War diese Aufgabe zu groß für ihn? Würde er scheitern und die entführte Prinzessin ...
    ... im Stich lassen?
    
    Wie viele Stunden waren es noch, bis er den Pakt mit der Zauberin erfüllt haben würde, den er leichtfertig eingegangen war? Er erkannte nun die Wahrheit. Ihr Ziel war es nicht, dem Abkömmling, den er mit ihr zeugen sollte, die Herrschaft über sein Königreich zu verschaffen. Nein, sie wollte ihm seine Unzulänglichkeit vor Augen führen, ihn unterwerfen und brechen, bis er zu einem willenlosen Sklaven ihrer Begierden würde. Mit jeder Minute, die er darüber nachgrübelte, wurden seine Zweifel, dass er ihr widerstehen konnte, größer. Gleichwohl kam Aufgeben nicht in Frage.
    
    „Mein Liebling, ich habe eine Bitte an dich."
    
    Er fragte sich, welche arglistige Bosheit die zuckersüße Stimme dieses Mal überbringen wollte. Doch war er gewillt, die Scharade aufrecht zu erhalten, um die Gefangene nicht kampflos ihrem Schicksal zu überlassen. Er riss sich zusammen, setzte die Maske eines eilfertigen Dieners auf und wandte sich der Hexe zu.
    
    Ihre geradezu überirdische Schönheit traf ihn wie ein Schlag. In ihren schwarzen Mandelaugen unter den langen Wimpern konnte ein Mann versinken. Ihr seidiges, rabenschwarzes Haupthaar fiel über die Schultern und ihren Oberkörper, die vollen Brüste teilweise verhüllend, was diese nur noch interessanter und begehrenswerter machte. Das dunkle Dreieck ihrer Scham versprach Wonnen, für die jeder Sterbliche seinen Verstand verlieren könnte.
    
    Heinrich war sich wohl bewusst, dass Worte nicht seine Stärke waren, aber er wollte zumindest ...
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