1. Ein unerwarteter Segeltörn Teil 03


    Datum: 01.07.2025, Kategorien: Erstes Mal

    ... Arm um seine Hüfte und lehnte ihren Kopf an seine Schulter.
    
    „Es ist komisch", sagte sie nach einer Weile, „ich habe das Gefühl, ich kenne dich schon so lange."
    
    „Du kennst mich schon lange."
    
    „Ja, ich weiß. Das ist es genau, was es für mich so anders macht. Wenn ich früher einen Freund hatte, dann baute sich Stück für Stück ein Vertrauensverhältnis auf und ich lernte im Lauf der Zeit immer mehr von ihm. Wie bei einer Pflanze, deren Wurzeln immer tiefer in mich hineinwachsen und sich in mir weiter verzweigen. Bei dir ist das anders. Ich habe das Gefühl, du bist schon tief in mir verwurzelt und es kommen jetzt intime Wurzeln hinzu."
    
    Sie blickte ihn an und fragte: „Verstehst du, wie ich es meine?"
    
    „Ja. Das Bild, welches du zeichnest, beschreibt es sehr anschaulich. -- Und beunruhigt dich dabei etwas? Besser gesagt, fühlst dich damit unwohl?"
    
    Sie drückte ihn kräftiger und sagte: „Überhaupt nicht! Ich fühle mich seit langem nicht mehr so wohl, wie im Moment. Dich jetzt so kennen zu lernen, würfelt meinen Plan vom Leben etwas durcheinander. -- Kennst du es nicht, dass du dir eine gewisse Linie überlegt hast, wie das Leben in der näheren Zukunft aussehen könnte?"
    
    „Doch, das kenne ich. Ich habe mir ebenfalls überlegt, wie meine Zukunft aussehen könnte. Mit dem Studium läuft es so, wie ich es mir vorgestellt habe. Der Hiwi-Job an der Uni gibt mir ein wenig finanzielle Unabhängigkeit von dem, was mir meine Eltern zum Studieren geben. Ich kann mich demnach nicht ...
    ... beklagen. -- Aber darüber hinaus? Es gibt Menschen, die gehen voll in ihrer Arbeit auf und bei denen ist sie der Mittelpunkt ihres Lebens. Mir macht mein Fach Spaß. Aber ich wünsche mir mehr."
    
    „Was ist es, dass du dir wünschst?"
    
    „Jemand, mit dem ich zusammen durch das Leben gehen kann."
    
    „Was ist verkehrt an diesem Wunsch?"
    
    „Überhaupt nichts. Wenn man aber, wie ich, jedes Wochenende alleine zu Hause sitzt und sich nichts daran ändert, auch wenn man versucht, auf andere zuzugehen, über mehrere Jahre hinweg, dann dominiert ein solcher Gedanke die Planung für die Zukunft."
    
    „Du hast dir Sorgen gemacht?"
    
    „Sorgen ist nicht der richtige Ausdruck. Es ist eher so, dass ich mich gefragt habe, warum überhaupt einen Plan für die Zukunft machen, wenn der wichtigste Teil in unerreichbarer Ferne ist?"
    
    „Das klingt traurig."
    
    „Nun ja. Ich habe so viel von mir erzählt, dabei hattest du angefangen von dir zu erzählen. Dass es für dich komisch sei, mich jetzt so persönlich kennen zu lernen."
    
    „Ich verstehe, dass du das Thema wechseln willst. Es klingt für mich, als würde es dir schwerfallen, darüber zu sprechen. Von daher ist es in Ordnung. Sie sicher, dass ich immer da bin, dir zuzuhören."
    
    „Ich weiß, danke. Gib mir etwas Zeit. -- Genug von mir. Wie ist es bei dir?"
    
    „Ich denke darüber nach, seit unserem ersten Kuss. Was warst du für mich? Was bist du jetzt für mich? -- Du warst ein super Kumpel. Wir haben praktisch allen Blödsinn gemacht, den man sich ausmalen konnte. ...
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