1. Ein unerwarteter Segeltörn Teil 03


    Datum: 01.07.2025, Kategorien: Erstes Mal

    ... Unsere Eltern hatten wir früher oft zur Verzweiflung getrieben. Weißt du noch, wie wir in der Adventszeit abends durch die Gärten der Leute geschlichen sind und die Lichterketten ausgedreht haben?"
    
    „Erinner' mich nicht da dran!"
    
    „Du warst immer eine Klasse über mir. Und doch warst du einer meiner besten Freunde. Als wir in die Pubertät gekommen waren, war der Kontakt nicht mehr so eng. Du hast mehr mit deinen Freunden und ich mehr mit meinen Freundinnen rumgehangen. Zum Ende der Schulzeit wurde es wieder besser. Ich habe mir nie ausgemalt, wie es wäre, mit dir zusammen zu sein oder mich in dich zu verlieben. Ich hatte meine Augen auf andere geworfen. Du warst als Freund da, wenn ich dich gebraucht habe. Daher auch das komische Gefühl. -- Jetzt ist mir klar geworden, dass ich dich unbewusst immer noch als den Jungen aus meiner Kindheit gesehen habe. Nicht als den Mann, der du geworden bist und den ich auf dieser Reise neu kennengelernt habe."
    
    „Du wirst lachen. Mir ist es ähnlich gegangen. Als ich auf das Boot gekommen bin, hatte ich die Vorstellung, mit meinen Nachbarn den Urlaub zu verbringen. Deine Schwester hatte ich in den letzten Jahren kaum gesehen und mir ist erst hier aufgefallen, dass sie sich in eine bildschöne Frau entwickelt hatte. Über sie zu fantasieren, habe ich schnell verdrängt, weil sie drei Jahre älter ist als ich und mit Sicherheit einen festen Freund hat. Du siehst ebenfalls sehr gut aus, hast dich aber nicht so stark verändert wie sie. Wir ...
    ... hatten uns ja auch zwei, drei Jahre wenig gesehen und hier auf dem Boot warst du wieder die, die du auch vorher für mich warst, eine gute Freundin. Dass du nicht mehr das Mädchen von früher bist, ist mir am ersten Tag schlagartig klar geworden und ich habe dich plötzlich in einem ganz anderen Licht gesehen."
    
    „Wie kam das?"
    
    „Du hast mir an den Po gefasst."
    
    „Ich habe bitte was?", fragte sie ungläubig.
    
    „Nicht so, wie es jetzt klingt. Wir waren auf dem Vorschiff und damit beschäftigt die Genua anzuschlagen und auf einmal kamen die Wellen."
    
    „Und ich", setzte sie den Satz fort, „habe dich abgestützt, damit du nicht fällst oder über Bord gehst."
    
    „Richtig, du hast mir mit der flachen Hand an den Po gefasst. Ich wusste, dass das keine Anmache war. Aber du warst die erste Frau, die mich seit zehn oder mehr Jahren dort berührt hat. Da hat es bei mit Klick gemacht und plötzlich habe ich dich als die wunderschöne, begehrenswerte Frau gesehen, die du bist."
    
    „Das ist wirklich kurios", sagte sie.
    
    Mit einem Mal sagte sie: „Da vorne, das müsste die Nore-Swatch Tonne sein. An der müssen wir nach Süden abbiegen. -- Warte, ich hole die Karte. Jetzt wird es ein wenig heikler."
    
    Kurze Zeit später kam sie mit der Karte wieder an Deck und zeigte sie ihm. „Wir sind jetzt hier, um diese Tonne müssen wir rum. Die dürfen wir nicht schnibbeln! Dahinter wird es schnell flach. Sobald wir um die rum sind, auf rund 180° gehen, zu der nächsten Tonne."
    
    Er änderte den Kurs, wie sie es ...
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