1. Ein unerwarteter Segeltörn Teil 03


    Datum: 01.07.2025, Kategorien: Erstes Mal

    ... erklärt hatte.
    
    Helena rief ihrer Schwester unter Deck zu: „Wenn du ein echtes Wrack sehen möchtest, müsstest jetzt nach oben kommen."
    
    Melanie kam zu ihnen und sie bestaunten zusammen das Wrack, welches backbord querab an ihnen vorbeizog.
    
    „Weißt du etwas über das Schiff?", fragte Thomas.
    
    „Das ist die SS ‚Richard Montgomery', sie ist 1944 hier auf Grund gelaufen", erklärte Helena.
    
    „Und warum hat man sie in der Zwischenzeit nicht entfernt? Sie liegt ja an einer ziemlich ungünstigen Stelle", fragte Melanie.
    
    „Weil sie große Mengen Sprengstoff an Bord hat. Und es wird befürchtet, dass jegliche Arbeiten an ihr eine Explosion zur Folge haben könnte, die in der Stadt Sheerness, was dort drüben liegt", sie zeigte an das fast zwei Seemeilen entfernte südliche Ufer, „sämtliche Fenster zu Bruch gehen lässt, von herumfliegenden Trümmerteilen ganz zu schweigen."
    
    „Wow, das ist heftig!", sagte Thomas.
    
    „Ja, wir sollten besser auch nicht mit ihr kollidieren!", meinte Helena.
    
    Sie ließen Sheerness an Backbord liegen, folgten dem Fahrwasser des River Medway ein Stück aufwärts und bogen dann in den Nebenfluss The Swale ein. Auf der Höhe von Queenborough legten sie an eine freie Muring an und setzten das Ankerlicht.
    
    Zusammen bereiteten sie ein warmes Abendessen vor. Da es an Deck zu kühl war, richteten sie im Salon den Tisch und nahmen an ihm Platz. Thomas öffnete die Flasche Wein, die er in London besorgt hatte, und füllte die Gläser, sie stießen miteinander an und ...
    ... unterhielten sich noch eine Weile.
    
    Sie klarten das Boot auf, setzten sich zurück an den Tisch im Salon und spielten noch einige Runden Skat.
    
    Sie kamen zum Ende der Runde und bereiten sich für die Nacht vor.
    
    Helena fragt ihre Schwester: „Bist du mir böse, wenn ich die Nacht nicht mit dir in der Kajüte verbringe?"
    
    „Ach weißt du, damit rechne ich für den Rest der Fahrt nicht mehr", sagte sie schmunzelnd. „Ich weiß, wie es ist, frisch verliebt zu sein. Man kann die Hände nicht voneinander lassen. Ich wünsche euch eine gute Nacht."
    
    „Wünsche ich dir ebenso."
    
    „Gute Nacht Melanie!", sagte Thomas.
    
    Melanie schloss hinter sich die Kajütentür, legte sich auf ihre Koje und seufzte vernehmbar. Nach einer Weile las sie weiter in ihrem Buch.
    
    Helena und Thomas legten sich eng aneinander gekuschelt in die Salonkoje und deckten sich mit seinem ausgebreiteten Schlafsack zu.
    
    „Wie geht es dir?", fragte er nach einem Moment.
    
    „Mir geht es wirklich gut. Und dir?"
    
    „Auch, sehr! -- Ich hatte dir doch vorhin erzählt, was das Alleinsein mit mir gemacht hatte."
    
    Sie nickte und sah ihn an.
    
    „Wenn ich jetzt sage, dass mir ein großer Stein von der Seele gefallen ist, dann trifft es den Kern, von dem, was ich sagen will, nicht richtig. Ich weiß aber nicht, wie es besser ausdrücken soll. Du hast etwas getan, was dir vermutlich nicht bewusst ist. Du hast mir mein Selbstbewusstsein wieder gegeben."
    
    Sie unterbrach ihn nicht und hörte ihm aufmerksam zu.
    
    „Im Lauf der Zeit habe ...
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