1. Die Agentur 04


    Datum: 19.06.2019, Kategorien: BDSM

    ... "Du bist also die Neue. Freut mich, dich kennenzulernen. Ich bin Maren."
    
    Marie setzte ein Lächeln auf, aber in ihrem Blick lag sorgenvolle Neugierde.
    
    "Ich bin Marie. Freut mich ebenfalls." Kurz erwog Marie, höflich zu schweigen, aber die Umstände der Arbeit, der sie hier alle nachgingen, ließ sie direkter werden:
    
    "Ähm ... geht's dir gut? Du wirkst etwas angeschlagen."
    
    Maren grinste schief.
    
    "Meine letzte Szene war ziemlich taff", begann sie dann zu erzählen. Sie schob die Ärmel der Trainingsjacke, die sie über einem einfachen Top mit Spaghettiträgern trug, zurück und entblößte ihre Handgelenke. Marie erkannte tiefe Abdrücke von Seilen, die sich mehrfach um die Handgelenke gewunden haben mussten.
    
    "Der Klient hat mich gefesselt und mich nur an meinen Händen von der Decke baumeln lassen", erklärte Maren mit emotionsloser Stimme, als sie Maries fragenden Blick bemerkte. "Er ... ist Sadist und ich bin hart im Nehmen. Wenn es auf die richtige Art und Weise geschieht, dann gefallen mir Schmerzen sogar. Die meisten Klienten wissen und wertschätzen das."
    
    "Und ... der letzte?"
    
    "Der nicht. Er wollte mich leiden sehen. Seine Schläge waren hart und rücksichtslos." Tiefe Augenringe unterstrichen diese Worte und Marie fielen nun auch die Würgemale an Marens Hals auf.
    
    Unflätige Worte kamen von den anderen. Lisa sagte: "Das dachten wir uns schon, als du zurückgekommen bist. Die Hubers haben dich ja gut aufgepäppelt, aber du siehst immer noch völlig durch aus. Lehn ...
    ... so etwas doch endlich mal ab!"
    
    Maren schüttelte nur den Kopf.
    
    "Nein, ich kann nicht."
    
    "Du willst nicht."
    
    "Auch."
    
    "Aber warum? Was gibt es dir?" In Lisas Stimme lag Fassungslosigkeit.
    
    "Irgendwann erkläre ich dir das mal, Schatz", erwiderte Maren. "Aber nicht heute."
    
    Sie drehte den Kopf und sah betont auf eine große Uhr, die am Kopf des Raumes hing, in dem sie sich befanden.
    
    "Ist nicht langsam Zeit für Maries großen Moment?"
    
    "Oh, Mist!", sagte Lisa bestürzt. Die Uhr zeigte viertel nach zehn. "Komm schon, wir sind viel zu spät!"
    
    Außer Atem und zwanzig Minuten zu spät kamen die beiden Frauen im Atelier an. Dort erwartete sie ein bereits bekanntes Gesicht.
    
    "James!", lachte Marie freudig.
    
    "M'am", erwiderte der große Mann freundlich grüßend. Er trug schon wieder einen dunklen Anzug, aber dieses Mal keine Krawatte, und machte artig seine ihr mittlerweile bekannte Verbeugung.
    
    "Du - Sie hätten mir sagen müssen, dass Sie auch hier sein werden, James", schalt Marie den Mann spielerisch.
    
    "Bitte um Verzeihung, M'am", kam es prompt zurück, "aber das Protokoll ist, wie es ist. Natürlich tut es mir dennoch leid, Sie persönlich enttäuscht zu haben." Dann zwinkerte er spitzbübisch. "Vielleicht erfreut Sie aber meine Anwesenheit ausreichend, um über die unappetitlichen Umstände selbiger hinwegzusehen."
    
    "Das sehen wir dann noch", schaltete Lisa sich resolut ein. "Nun, die Überraschung ist offensichtlich gelungen. Marie, James wird heute dein Portfolio ...
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