Die Mitte des Universums Ch. 098 - Sexgeschichten

Die Mitte des Universums Ch. 098

... Du noch mit ihm zusammen?"

„Ach, Quatsch, nein ..." schüttelte sie den Kopf, „das war nur so eine Nacht, nach einer Party ..."

Wir nahmen uns die letzten beiden Pfannkuchen vom Teller, und ich fragte Anna, ob wir noch ein paar bestellen sollten, doch sie schüttelte nur den Kopf. Mann, es war aber auch heiß: Ich drehte mich leicht nach links und sah auf das offene Meer hinaus. Der Strand flirrte, und es war keine Menschenseele in Sicht. Nicht mal Vögel. Es waren vielleicht 39 Grad im Schatten, und sie kramte ihr Telefon unter meiner -- unserer -- Geschichte hervor, um zu checken, ob es etwas Neues gab. Offenbar nicht, denn sie legte es wieder zur Seite. Ich konnte nicht sehen, ob sie heute wieder mit ihren Beinen wippte, steckte mir aber gleich noch die Nach-dem-Essen-Kippe an und rief die Kellnerin herbei, um noch eine Runde Getränke zu bestellen. Als Anna monierte, dass sie keine Cola mehr mochte, fragte ich sie:

„Vielleicht ein, zwei Bier?"

Das örtliche Bier war von einer 20-Kilometer-entfernten Brauerei, die mithilfe der Tschechen gebaut worden war, und schmeckte vorzüglich. Leicht-herb, mit relativ wenig Alkohol, war es das perfekte Getränk für die Tropen. Hier um die Mittagszeit natürlich nur auf Eis und in Maßen. Anna nickte, und so bestellten wir erst einmal vier Flaschen.

„Es war schon ein wenig komisch, mich selbst in der Hauptrolle eines Pornos zu seh'n ..." hob Anna nun wieder an.

„Ach, na ja, als ‚Porno' würde ich die Geschichte nun nicht ...

... gerade bezeichnen ..." wand ich mich verteidigend ein.

„Wieso nicht?! Jede Menge Sex kommt vor, Sie ziehen mich aus, blicken zwischen meine Beine, beschreiben meine Pussy und ihren Penis und was ich damit mache ... und dann noch, wie ich mich hinlege, die Beine an meinen Knien halte, sie auf ... in mich kommen und abspritzen ..."

Ich mochte, dass sie nicht gerade verlegen war, wenn es darum ging, über Sex zu reden.

„Ja, schon. Aber ... aber d-das alles ist doch eingebettet in meine Gefühle für Dich, unsere Gefühle füreinander... natürlich weiß ich nicht, ob Deine Emotionen für mich genauso stark sind wie meine für Dich ... ich finde aber schon, dass die Handlungen der Protagonisten sich aus deren Persönlichkeit und ihrer gemeinsamen Geschichte ergeben ... es ist ja nicht so, dass die beiden nur ihre Genitalien zusammenstecken und Körperflüssigkeiten austauschen ..."

Anna nickte, als ob ihr das erstmal einleuchtete. Die Bierflaschen kamen in einem kleinen Blecheimer voller Eiswürfel. Ich füllte unsere Gläser, und wir stießen an, nachdem wir eine Minute gewartet hatten, bis das Bier im Glas kalt geworden war.

„Bist Du sauer, dass ich die Geschichte überhaupt geschrieben habe?" fragte ich sie gleich noch.

„Komischerweise nicht," lachte sie, nachdem sie sich den Schaum von den Lippen geleckt und kurz nachgedacht hatte.

Wir stießen gleich noch einmal an. Puh. Die erste große Hürde war wohl genommen. Egal, was noch aus dem Nachmittag oder dem ganzen Sommer werden ...