1. Die Mitte des Universums Ch. 098


    Datum: 23.06.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    ... sprach anders als vorhin, ein bisschen, als ob sie überlegte, daraus eine Geschichte zu machen und was sie mir noch erzählen sollte.
    
    „Dann stand er auf, zog das Kondom ab und murmelte etwas zum Abschied. Am Morgen sah ich dann den Blutfleck auf dem Laken und das Kondom neben dem Bett auf dem Fußboden und erinnerte mich, was passiert war ... Kopfschmerzen hatte ich auch noch ..."
    
    „Hmh. Na ja, schön ist anders ... klingt nicht besonders heiter ..." fügte ich noch an.
    
    „Nicht wirklich, nee. Könnten Sie daraus eine Geschichte machen?" fragte sie nun wirklich.
    
    Ich wusste nicht, ob das eine ernstgemeinte Frage gewesen war, antwortete aber natürlich trotzdem.
    
    „Na ja, Peinliches wollen die wenigsten lesen, glaube ich. Irgendwie müssen erotische Geschichten letztlich schon von Erfolg gekrönt sein ... Unangenehmes geht höchstens mit Humor," fiel mir noch ein. „Wobei blamable Geschichten letztlich auch etwas Tröstendes haben können ... die Leser erfahren so, dass sie nicht die Einzigen sind, denen etwas weniger Schönes widerfahren ist ..."
    
    Sie nickte und überlegte wieder, während ich die vorerst letzte Flasche Bier köpfte.
    
    „Das zweite Mal war dann besser?" fragte ich sie nun; auch, um vom missglückten ersten Mal wegzukommen.
    
    „Ja, da waren wir nicht betrunken, und der Typ war auch netter. Wir haben dann noch die Nacht zusammen in meinem Zimmer ... in meinem Bett verbracht. Aber wir haben es immer nur mit Kondom gemacht ... Ich hab' das wirklich noch nie so richtig ...
    ... gesehen ... oder gefühlt, wie ... wie ein Mann losspritzt ..." gab sie zögerlich zu.
    
    Natürlich hätte ich ihr offerieren können, dass sie sich das heute Nachmittag mal ganz in Ruhe ansehen konnte, aber irgendwie war mir das zu billig. Während ich noch nach einer charmanten Doppeldeutigkeit suchte, sprach sie allerdings schon weiter:
    
    „Ich fand das schon schön, in ihrer Geschichte, dass ich ... dass die Anna in der Geschichte, erstmal Gelegenheit hatte, sich ... dass ich mich der ganzen Sache nähern konnte. Insofern war das mit dem Losspritzen auf dem Bett schon genial ..."
    
    „Anna, ich weiß nicht, ob Du bereit bist, mit mir so weit zu gehen, aber ich finde Dich wunder-wunderschön ... pass auf: wir trinken aus, brechen auf ... hier die Straße runter gibt es ein kleines Hotel, wo wir uns ausruhen können ... wo wir allein wären ..." brachte ich hervor.
    
    Mein Mund war plötzlich knochentrocken, mein Herz pochte in meinem Hals, und so ganz wohl war mir in dem Augenblick nicht. Andererseits war es ein Jetzt-oder-Nie-Moment, den ich nicht verstreichen lassen wollte. Na ja, ‚Ausruhen' war natürlich ein halbwegs bekloppter Euphemismus, aber sie wusste ja gewiss, was ich gerade vorgeschlagen hatte.
    
    „Aber ... Herr Ben ..."
    
    „Ben," unterbrach ich sie.
    
    „Ok, Ben, dann eben ... aber wir machen heute nur den ersten Teil. Für den zweiten treffen wir uns vielleicht nächste Woche noch einmal? Mir geht das sonst zu schnell ..." insistierte sie.
    
    Nun, in ein paar Tagen konnte das ...
«12...121314...20»