Die Mitte des Universums Ch. 098 - Sexgeschichten

Die Mitte des Universums Ch. 098

... die an einer Ecke zusammengetackert waren, und warf sie mit einer kurzen Drehung ihres Handgelenks zwischen unsere Getränke. Ich hatte mir gerade eine neue Zigarette angesteckt und stellte fest, dass sie das Papier so geschickt geworfen hatte, dass die erste Seite für mich perfekt zum Lesen zu liegen gekommen war. Als ich mich leicht nach vorn gebeugt und die Überschrift gelesen hatte, wusste ich, was sie abgelenkt hatte: Zwischen uns lag die englische Version der GeschichteDie Mitte des Universums Ch. 61. Anna: Diesem Abschied wohnt ein Zauber inne.

Ups. Das konnte spannend werden. Irgendwie hatte sie also die Geschichte gefunden, in der sie nackt eine Hauptrolle spielte. Na ja. War ihr das unangenehm? Musste mir das peinlich sein? Aber bevor ich mir eine Verteidigungsstrategie zurechtlegen konnte, fragte sie mich auch schon mit einem festen, fast schon strengen Unterton:

„Haben Sie das geschrieben?"

Ich zog an meiner Zigarette, um Zeit zu gewinnen. Ich hätte sicher alles erstmal abstreiten können, da ich ein Pseudonym benutzte, und leugnen, dass ich überhaupt erotische Geschichten schrieb. Oder las. Dafür hätte ich aber sofort neugierig nach dem Papier greifen und es zumindest überfliegen müssen. Dann hätte ich allerdings die Geschichte hier in ihrer Gegenwart wohl auch noch genauer lesen und die Verleugnung den ganzen Nachmittag durchziehen müssen. Und dann vielleicht noch alles kommentieren, als ob es jemand anderes geschrieben hätte. Ach, Blödsinn: Ich mochte ...

... Anna zu sehr, um sie anzulügen. Und die Details in der ersten Hälfte der Geschichte -- wie sie sich im Unterricht gegeben und wie sie über ihr Motorrad steigend ihren Schoß entblößt hatte -- waren außerdem auch zu detailverliebt. Und ihr Name aus dem Englischunterricht stimmte ja auch. So viele Zufälle gab es nicht auf einmal.

So nickte ich erstmal nur, sah in ihr Gesicht und fragte sie, wie sie auf die Geschichte überhaupt gestoßen war. Junge Vietnamesinnen waren ja wohl eher selten aufLiterotica unterwegs; schon, weil die wenigsten von ihnen gut genug Englisch konnten.

„Eine Freundin hat mich darauf aufmerksam gemacht ..."

„Und wieso wusste Deine Freundin, dass Du das bist?" wollte ich nach einer kleinen Pause wissen.

„Sie haben mich ganz gut beschrieben ... und ich nenn' mich manchmal immer noch Anna, auch an der Uni ..."

„Aber es gibt ja im ganzen Land verteilt dann doch viele junge Frauen wie Dich, die durchschnittlich groß, sehr schlank und schön sind ..."

„Na ja, schon, aber nicht so viele, die aus einer Kleinstadt in Zentral-Vietnam kommen und nun in Saigon studieren ... sie haben ja auch mein Studienfach noch richtig benannt ... fast so, als ob Sie wollten, dass man mich erkennt ..."

Sie schüttelte ihr Haar und fuhr dann mit gespreizten Fingern nochmal durch, was natürlich irre sexy aussah, und die Pfannkuchen kamen. Ich sortierte die mit den Garnelen auf ihre Seite des Tellers und fragte, ob sie die mochte. Glücklicherweise waren es genau die mit ...