1. Argonauta Kapitel 08-11


    Datum: 01.07.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... beunruhigend gespenstisch.
    
    „Alles okay?", fragte plötzlich David Fisher. Julia hatte gar nicht gemerkt, dass sie nicht mehr allein war.
    
    „Oh, hey", sagte Julia. „Ich hab' dich gar nicht kommen gehört."
    
    „Das habe ich gemerkt. Wenn dich irgendetwas beschäftigt, kannst du jederzeit mit mir reden, das weißt du, oder?"
    
    „Ja."
    
    „Hör mal, wegen vorhin ... wir kriegen keine Probleme, oder?"
    
    Julia errötete betreten als sie daran dachte, wie unmöglich sie sich vor gar nicht allzu langer Zeit benommen hatte. Als sie erkannt hatte, dass Florian der Fotograf war, war sie beinahe ausgetickt. Beschämt kehrten die nur wenige Stunden alten Erinnerungen zurück.
    
    Auf dem Arbeitsdeck hatte gespannte Stille geherrscht, dass man eine winzige Nadel hätte auf den Boden fallen hören können. Julia hatte förmlich die neugierigen Blicke der anderen auf ihrer Haut spüren können; fühlend wie drei Augenpaare sie neugierig gemustert und dann im nächsten Augenblick zu dem Naturfotografen gewandert waren, um, bei ihm angekommen, wieder zu ihr zurück zu wandern. Wie sie wie ein Pendel zwischen ihr und ihm hin und her geschwungen waren.
    
    Sie erinnerte sich, wie der Professor sich verlegen geräuspert hatte. „Ihr ... ähm ... ihr kennt euch?", hatte sein hüstelnder Kommentar gelautet.
    
    „Kann man wohl sagen", hatte sie bedrohlich gezischt, während ihre Kiefer mahlten.
    
    Instinktiv waren alle einen Schritt zurück gewichen als hätten sie befürchtet, sie würde im nächsten Augenblick Gift ...
    ... sprühen wie eine zornige Speikobra.
    
    „Was, um alles in der Welt, machst du hier?", hatte Julia gefaucht und Florian einen verächtlichen Wenn-Blicke-töten-könnten-Blick zugeworfen.
    
    Anstatt zu antworten, hatte er mit einer Gegenfrage entgegnet: „Was, zum Teufel, machstdu hier?" Seine gereizte Stimme hatte unmissverständlich klar gemacht, dass er sich nicht von ihr in die Defensive treiben lassen würde.
    
    „Das sieht man doch wohl", hatte sie zurückgegiftet und dabei die Augen verdreht, „ich arbeite hier. Oder übersteigt das deinen ziemlich beschränkten Verstand?"
    
    „Schön, ich arbeite nämlich auch hier", hatte Florian geantwortet.
    
    „Das geht nicht!"
    
    „Und ob das geht."
    
    „Nein!"
    
    „Und warum nicht?"
    
    „Weil ich dich Blödmann sonst eigenhändig über die Reling werfe und im Meer versenke."
    
    Florian hatte laut aufgelacht. „Versuch's doch", hatte er ihr achselzuckend entgegnet. „Das schaffst du sowieso nicht."
    
    „Wetten, dass doch?"
    
    „Du traust dich sowieso nicht!"
    
    Das war doch wohl der Gipfel der Frechheit! Es hatte das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht und Julia war explodiert wie eine Bombe. Sie hatte sich auf Florian gestürzt und geschrien: „Ich kratz' dir die Augen aus, du dämlicher, blöder ... "
    
    Melina hatte als erste reagiert und war mit einem Hechtsprung hinter ihr her gelaufen und hatte sie an ihren Armen zu fassen bekommen. Sie hatte die rothaarige Furie einen Schritt nach hinten gezogen, die sich heftig zappelnd und sich wie ein Aal windend aus dem ...
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