1. Die Miete 15


    Datum: 04.07.2019, Kategorien: BDSM

    ... aus. Schau mich mal an." Sie fasst mit ihren Fingerspitzen an das Kinn. Erst ziehe ich weg, dann gebe ich nach.
    
    „Dreh dich mal um." Sie führt meinen Kopf im Sonnenlicht, das durch die Glaswand flutet. „Da hast du aber auch ganz schön was abgekriegt."
    
    Ich schlucke.
    
    „Tut das weh?" Sie drückt mit einem Finger auf die Stelle unter meinem Auge.
    
    „Autsch, ein bisschen. Ist wohl ein kleiner Kratzer", versuche ich abzuwiegeln. Es drückt da an der Stelle ein wenig. Aber ich dachte nicht, dass man es sieht. Stammt wohl von einer Ohrfeige. Was soll ich denn noch machen? Soll ich Schleier tragen?
    
    „Hast wohl eine gescheuert gekriegt?"
    
    „Schon möglich." Mein Maul verzieht sich.
    
    „Von ihm?"
    
    Mir steht das Wasser in den Augen -- ich weiß nicht warum. Aber ich will nicht, dass sie mich heulen sieht. Ich wende mich ab und wische mir wie zufällig die Tränen aus den Augen. Ob sie mir irgendwie helfen will? Ich glaub, ich will keine Hilfe von ihr.
    
    „Warst wohl wieder ungezogen?"
    
    Ich nicke eifrig, um nichts sagen zu müssen.
    
    „Ich hab echt nicht gedacht, dass du schwul bist. Du siehst gar nicht so aus."
    
    „Binnich schw." Mir erstickt die Stimme.
    
    „Was?"
    
    „Ach nichts."
    
    „Was: Ach nichts? Sprichst du nicht mit mir?"
    
    Hab ich wieder was Falsches gesagt? Ich presse die Lippen zusammen.
    
    „Trägst du diese Maske immer?"
    
    „Im im." Ich schüttel den Kopf.
    
    „Aber du bist immer nackt bei ihm?"
    
    „Schon." Mein Maul entspannt sich wieder.
    
    „Magst du es, angekettet zu ...
    ... sein?"
    
    „Weiß nicht."
    
    „Was, weiß nicht?"
    
    Ich huste. „Muss wohl so sein."
    
    „Du stehst drauf. Ich hab schon häufig gehört, dass es Männer gibt, die auf sowas stehen. Da gibts Kerle, die geben viel Geld aus, um angekettet und ausgepeitscht zu werden, von einer Domina. Aber du bist ja schwul."
    
    „Und du wohnst immer da bei ihm?"
    
    „Ja, ist meine Studentenbude."
    
    „Ja klar, dann musst du ja da wohnen. Und du machst ihm auch den Haushalt."
    
    „Nicht viel, nur ein paar Sachen. Putzen und so. Frühstück und Abendbrot, Einkaufen, das ist nicht viel. Kochen kann ich leider nicht wirklich. Und Wäsche, aber das geht schnell."
    
    „Ist ja praktisch. Sowas könnte ich auch gebrauchen."
    
    „Was?"
    
    „Wie hat er dich eigentlich gefunden?"
    
    „Auf der Party."
    
    „Ach ja, auf der Party. Das erzählte er ja. Aber es muss doch sicher noch mehr solche wie dich geben. Wo kriegt man euch her?"
    
    „Weiß nich."
    
    „Was weiß nich?"
    
    Ich zucke mit den Schultern.
    
    „Willst du mir nicht sagen?"
    
    Keine Ahnung, was sie von mir will. Will sie einen Mieter? Ich weiß es echt nicht.
    
    „Hey, sprichst du nicht mit mir?"
    
    Ich muss schlucken.
    
    Sie nimmt einen dicken Krümel, der auf meinem abgegessenen Pappteller liegt, und wirft ihn zu mir rüber. Der Krümel hüpft über meinen Collegeblock und fällt mir in den Schoß.
    
    „Willst du mir wohl nicht sagen."
    
    Ich muss an die Wäsche denken. Ich hab die Wäsche vergessen. Hoffentlich merkt er das nicht.
    
    „Hey, hallo!!" Sie fuchtelt mit ihrer Hand vor ...
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