1. Mein neues Leben (1) Â von Bigi


    Datum: 20.07.2019, Kategorien: BDSM

    ... mäßig, aber letztendlich meinten sie, ich sei ja alt genug und wüsste wohl, was ich tun würde. Damit war das auch geregelt.
    
    Zwei Monate später war es dann endlich so weit. Ich hatte eine, nach meiner Ansicht günstige, Wohnung in Nordhorn gefunden. Ich rief Klaus an und bat ihn, mir beim Umzug zu helfen, weil ich mich ja in meinem Zustand schließlich schonen musste. Er tat dies anstandslos und ich weiß bis heute nicht, wann er mitbekommen hat, dass ich ihn auf die Schippe genommen habe. Wir hatten seit meinem Wegzug keinen Kontakt mehr.
    
    Nachdem ich mich in der neuen Umgebung einigermaßen eingerichtet hatte, machte ich wieder meinen Sport und konnte mir schon bald meinen Kummerspeck abtrainieren. Das waren immerhin mehr als 9 Kilo! Nun wog ich wieder 59 Kilo und das war bei meiner Größe von 1,73 m ganz okay.
    
    Jedenfalls fühlte ich mich in der Stadt richtig gut. Ich zog mit einigen Mädchen um die Häuser, flirtete mit Jungs, fuhr mit meinem kleinen Polo jeden Tag zur Arbeit, kaufte Klamotten, Handy und was man sonst noch so braucht. Und irgendwann merkte ich plötzlich, dass ich so gut wie pleite war. Na ja, bei einer einfachen Verkäuferin ist am Ende des Geldes oftmals noch sehr viel Monat übrig. Daran hatte ich in meiner unbeschwerten Naivität überhaupt nicht gedacht. Schweren Herzens musste ich mich nach und nach von meinen Freundinnen zurückziehen und zu Hause bleiben, wenn sie durch die Gegend tingelten.
    
    Am 18. Dezember waren wir mit unseren Sport-Mädels zum ...
    ... Weihnachtsessen. Da dies aus der Mannschaftskasse bezahlt wurde, konnte ich mich natürlich auch daran beteiligen. Kostete mich ja nichts. Anschließend wollten die verrückten Hühner natürlich noch mit dem Taxi zum „Zack“, eine angesagte Disko. Normalerweise wäre ich da voll mit im Spiel gewesen, aber angesichts meiner gähnenden Leere auf dem Bankkonto musste ich diesmal passen. Das war einfach viel zu teuer. Ich erklärte den Mädels, dass ich zu müde sei, da wir gerade in den Vorweihnachtstagen im Verkauf sehr viel Stress hätten und ich einfach nur noch in mein Bett wollte.
    
    Nach einer Flut dämlicher Sprüche und Anspielungen waren sie dann irgendwann verschwunden. Ich blieb alleine mit einem Rest Rotwein im Glas und einem dicken Kloß im Hals am Tisch sitzen und verfluchte innerlich meine vertrackte Lage. Schließlich stand ich auf, zog meine Jacke an und ging los in Richtung Weihnachtsmarkt. Dort waren allerdings auch schon alle Schotten dicht. Kalter Wind und Regen drückten meine Stimmung noch weiter zu Boden – es war echt ein Tag zum Heulen. Am letzten Pavillon des Marktes standen noch zwei kleine Grüppchen. Die eine ging gerade, als ich dort ankam. Ich dachte, einen heißen Kakao könnte ich mir noch gönnen und etwas Rum würde die Sache abrunden. Meine Füße waren Eisklötze und der Rest meines Körpers fühlte sich auch nicht viel wärmer an.
    
    Ich fragte den Kellner, einen süßen kleinen Farbigen, ob ich noch etwas bestellen könnte und er meinte, sie hätten noch eine Viertelstunde ...
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