1. Freund oder Feind?


    Datum: 23.07.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... jetzt, dass er sich gut fühlte. Er spannte seine Muskeln an. Er fühlte sich so gesund wie seit Jahren nicht mehr. Kräftig, sein Geist erfrischt und klar. Winzige Details nahm er wahr.
    
    Weit entfernt sah er ein schwaches weißliches Leuchten, vielleicht auch nur Einbildung. Er strengte sich an, zu sehen. Dann sah er: Eine kleine Figur. Sie kam auf ihn zu. Sie schimmerte weiß und unter ihr flammte der Boden wie mit kleinen weißen Blumen auf. Sie kam ihm bekannt vor. War es Sermo?
    
    Zwei Minuten später war sie bei ihm. Es war Sasa. Ihre Haut fluoreszierte.
    
    "Bin ich tot?" fragte er.
    
    "Nein, du bist high." antwortete sie.
    
    "Wo bin ich?"
    
    "In einer Höhle."
    
    "Ich verstehe das nicht. Das kann nicht sein."
    
    "Ich erkläre dir es später. Aber jetzt du musst raus. Sonst du erfrierst."
    
    "Mir ist nicht kalt."
    
    "Doch! Du merkst es nicht nur."
    
    Sie nahm seine Hand und legte sie auf seinen Arm. Ihre Hand war ganz warm, aber seine eigene Haut war kalt und rau. Mit einem Schlag hörte das Fluoreszieren auf und er war wieder von undurchdringlicher Dunkelheit umgeben.
    
    "Was ist passiert?" fragte er in die Schwärze.
    
    "Ich bin müde." sagte sie. "Kurze Pause. Dann, ich helfe dir." Sie schmiegte sich an ihn. Sie war warm, und er spürte, wie ihm die Wärme wohltat. Lange saßen sie so, ohne sich zu bewegen. Er war froh, dass sie hier bei ihm war, am Ende. Auch wenn er sie nicht wirklich kannte.
    
    Schließlich stand sie mit einem Ruck auf. Sie leuchtete nun heller als zuvor. Sie ...
    ... nahm seine Hand und versuchte, ihn auf die Beine zu ziehen. Er wollte ihre Hand abschütteln, denn er brauchte keine Hilfe. Er fühlte sich, als könne er Berge versetzen. Aber dann merkte er plötzlich, dass seine Beine ihn nicht richtig tragen wollten. Mühsam schleppt er sich hinter ihr her, auf den blass erleuchteten Boden unter ihr starrend. Kleine weiße Pünktchen leuchteten unter ihren Schritten auf. Er konnte kaum mit ihr schritthalten. Sie zog ihn mehr, als dass er alleine ging. Dabei hatte er aber die ganze Zeit ein Gefühl, als könnte er sportliche Höchstleistungen erbringen. Es gab einen immensen Widerspruch zwischen seinem Körpergefühl und der rationalen Beobachtung seiner Leistung, den er sich nicht erklären konnte.
    
    Der Höhlenboden war uneben, mit Felsblöcken übersät, und vom Wasser glitschig. Zwei mal fiel er hin. Mehrmals gab es kleinere Kletterpassagen. Einmal mussten sie durch einen eiskalten unterirdischen Bach waten. Er zählte nicht, wie oft sie stehenbleiben mussten, weil er nicht mehr weitergehen konnte. Am Ende sah er vorne rotes Licht. Ein Feuer vielleicht. Dann kamen sie zum Ausgang der Höhle. Gleißendes rotes Licht erwärmte den weißen Fels. Er ließ sich fallen und bewegte sich nicht mehr.
    
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    Er träumte. Er träumte von Sermo. Er lag auf dem Rücken in seinem Bett. In ihrem gemeinsamen Quartier auf der "Guten Hoffnung". Sermo lag zwischen seinen Beinen und hatte sein Glied im Mund. Sie war so unglaublich gut darin. Sie wusste so genau, was sie mit ...
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